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29. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2011)

12.01. - 15.01.2011, Grindelwald, Schweiz

Drittgradige Erfrierungen eines 19-jährigen Patienten und konsekutive beidseitige Unterarm- und Unterschenkelamputation aufgrund verspäteter Einleitung der Rettungskette

Meeting Abstract

  • O. Kloeters - Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen, Plastische Chirurgie der Universität Heidelberg, Ludwigshafen
  • A. Daigeler - Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen, Plastische Chirurgie der Universität Heidelberg, Ludwigshafen
  • H. Ryssel - Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen, Plastische Chirurgie der Universität Heidelberg, Ludwigshafen
  • M. Lehnhardt - Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Ludwigshafen, Plastische Chirurgie der Universität Heidelberg, Ludwigshafen

DAV 2011. 29. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Grindelwald, Schweiz, 12.-15.01.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dav29

doi: 10.3205/11dav29, urn:nbn:de:0183-11dav299

Veröffentlicht: 21. Juni 2011

© 2011 Kloeters et al.
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Gliederung

Text

Die drittgradige Erfrierung ist eine seltene und schwerwiegende Verletzung, insbesondere wenn der Beginn der medizinischen Therapie verzögert ist. Wir berichten hier über einen 19-jährigen Patienten mit drittgradigen Erfrierungen an beiden Händen und Füßen, die in der Folge aufgrund einer deutlich prolongierten Rettungskette (Aufnahme 20 Stunden nach Trauma in unsere Klinik) die beidseitige Unterarm- und Unterschenkelamputation erforderten. Das Schicksal dieses Patienten belegt die Tatsache, dass bereits vergleichsweise milde Umgebungstemperaturen (–5 bis +1,5 Grad Celsius) bei ausreichender Expositionsdauer ähnlich schwere Gewebeschäden hervorrufen können, wie die kurzzeitige Exposition sehr tiefer Temperaturen. Hier besteht eine Analogie zur Pathophysiologie der Gewebsschädigung durch Verbrennungen. Die frühzeitige Aufnahme des Patienten in ein Verbrennungszentrum und Einleitung einer adäquaten Therapie hätte die vitale Notwendigkeit einer 4-fach Amputation zweifelsohne verhindert. GPS-basierte automatisierte Unfallmeldesysteme bieten hierfür eine hervorragende Voraussetzung und die Autoren empfehlen die obligate Ausrüstung der PKWs mit dieser Technik.