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Diagnoseunterstützung von Verbrennungen durch portable Geräte
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Veröffentlicht: | 30. Juni 2010 |
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Ziel: In der Verbrennungsmedizin hat die Behandlung von Patienten große Fortschritte gemacht. In vielen Publikationen wird auf den Stellenwert der richtigen Erst- und vollständigen Diagnose hingewiesen. Während in der Klinik den behandelnden Ärzten meist eine sehr gute Ausstattung zur Verfügung steht, sind diese am Unfallort selbst beschränkt. Die erste Diagnose findet aber nicht in der Klinik statt, sondern bereits am Unfallort. Ein weiteres wesentliches, in der Literatur beschriebenes Problem ist die oft mangelhafte Dokumentation der Behandlung am Unfallort selbst. Dadurch kann es in den Krankenhäusern zu einer suboptimalen Behandlung kommen.
Im Falle einer Katastrophe steigen mit den zahlreichen Verletzten die Anforderungen und Belastungen für den Arzt zusätzlich an. Diese Situationen erfordern ein hohes Maß an Disziplin und Erfahrung. In der Literatur wird vorgeschlagen, erfahrene Ärzte speziell einfliegen zu lassen.
Da das Leistungsvermögen und die Benutzerfreundlichkeit von mobilen Geräten stark angestiegen ist, kann ein solches Gerät in mehreren Bereichen als Unterstützung dienen. Der Prototyp „BurnCase 3D Mobile Edition“ ist ein erster Schritt, Ärzte direkt am Unfallort zu unterstützen. Damit sollen auch von weniger erfahrenen Ärzten genaue und reproduzierbare Ergebnisse erzielt werden können. Weiters kann hierbei geholfen werden, die zu dokumentierenden Daten (semi-)automatisch zu erfassen und dem Krankenhaus vor Eintreffen des Patienten zu übermitteln. Die erfasste Diagnose und die Behandlungsmaßnahmen können in der stationären Version von BurnCase 3D verwendet werden und bieten einen schnellen Überblick über den Gesamtzustand des Patienten.
Ein weiteres mögliches Anwendungsgebiet ist der Einsatz im Krankenhaus selbst, um dem Arzt die Informationen bzgl. der Behandlung jederzeit und überall zur Verfügung stellen zu können.
Patienten und Methoden: BurnCase 3D Mobile Edition ist eine Portierung des bekannten Verbrennungsdokumentationssystems BurnCase 3D auf ein iPhone von Apple. Das Gerät wurde auf Grund seines großen Displays, seiner guten Bedienbarkeit und seiner hohen Leistung ausgewählt. Der Arzt kann die Verbrennungen wie gewohnt auf einer drei dimensionalen Repräsentation des Patienten einzeichnen. Dadurch kann auch direkt am Unfallort die verbrannte Körperoberfläche berechnet werden und verhindert so die üblichen Fehleinschätzungen. An Hand dieser Ermittlung kann das System diverse Vorschläge, z.B. benötigte Flüssigkeitsersatzmenge, Verbrennungszentrumindikation, etc., geben. Die zu erhebenden Daten orientieren sich an denen des Notfallprotokolls.
Für Katastrophenfälle kann dieses System Vorschläge für eine entsprechende Triagierung liefern. Zusätzlich kann das Gerät einen Notfallplan oder Teile davon speichern um den Verantwortlichen in den einzelnen Bereichen durch Darstellung aktueller Bestimmungen als Leitlinie zu dienen.
Direkt im Krankenhaus kann der Arzt das mobile Gerät ständig bei sich tragen und hat damit alle Patientendaten jederzeit zur Verfügung. Dies vereinfacht die Einsichtnahme in den Behandlungsverlauf und die Dokumentation. Durch die bereits relativ hochwertigen integrierten Kameras ist auch eine entsprechende Fotodokumentation jederzeit möglich.
Besondere Aufmerksamkeit ist hierbei immer dem Datenschutz zu widmen. Die Gefahr ein mobiles Gerät zu verlieren und die Datenübertragung erfordern spezielle Aufmerksamkeit.
Ergebnisse: Der entwickelte Prototyp soll als Diskussionsbasis im Rahmen der DAV dienen, um Risiken, Möglichkeiten und Anwendungsgebiete eines solchen Gerätes zu diskutieren.
Schlussfolgerung: Ein mobiles Gerät zur Unterstützung des Arztes am Unfallort, in Katastrophenfällen und direkt in Krankenhäusern birgt große Chancen, die Qualität der Dokumentation und der Diagnose zu erhöh en und den Arzt in seiner täglichen Arbeit zu unterstützen. Weiters ist es durch die Verwendung eines elektronischen mobilen Geräts möglich, den Medienbruch zu vermeiden, der immer die Gefahr eines Informationsverlustes birgt.
Allerdings muss die Praktikabilität eines solchen Geräts im medizinischen Alltag noch diskutiert und evaluiert werden.