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28. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2010)

13.01. bis 16.01.2010, Schladming, Österreich

Inflammatorische Antwort von Pneumozyten Typ II auf LPS

Meeting Abstract

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  • corresponding author Paul Ch. Fuchs - Universitätsklinik der RWTH Aachen, Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Aachen, Deutschland
  • David Gajda - Universitätsklinik der RWTH Aachen, Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Christoph Suschek - Universitätsklinik der RWTH Aachen, Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Norbert Pallua - Universitätsklinik der RWTH Aachen, Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Aachen, Deutschland

DAV 2010. 28. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Schladming, Österreich, 13.-16.01.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dav35

doi: 10.3205/10dav35, urn:nbn:de:0183-10dav357

Veröffentlicht: 30. Juni 2010

© 2010 Fuchs et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Inhalationstrauma ist eine der schwerwiegende Komorbidität des Brandverletzten und trägt erheblich zur Steigerung der Letalität dieser Patienten bei. Hier bei sind zelluläre Mechanismen der Reaktion auf ein pulmonales Trauma noch immer nicht eindeutig geklärt. Die vorliegende Arbeit versucht auf zellulärer Ebene einen Beitrag für das bessere Verständnis des Krankheitsbildes zu leisten. Dabei wird das Entzündungsgeschehen in der Lunge während eines Inhalationstraumas als maßgeblicher Mechanismus für die oft fatalen Folgen angesehen. Der Schwerpunkt der Arbeit richtet sich auf die Betrachtung einer speziellen Zellart der Lunge, den Pneumozyten Typ II. Die Kultivierung dieser Zellen und ihr Verhalten unter Stresssituationen werden untersucht.

Material und Methoden: Modifiziert nach Dobbs wurde die Lunge männlicher Sprague-Dawley-Ratten mit einer Speziallösung gespült und anschließend entnommen. Nun wurde der Alveolarraum zur Entfernung der Makrophagen lavagiert. Anschließend erfolgte die mechanische Zerkleinerung der Lungen und deren Suspension in Elastase. Zur Separation der Pneumozyten Typ II erfolgt dann die Inkubation in mit spezifischen Ant ikörpern beschichteten Pertrischalen. Nach Verifizierung des spezifischen Zellgehaltes mit Phosphin-3R-Färbung erfolgte die Aussaat der Zellen mit einer Dichte von 400.000 Zellen/cm2. Die Hälfte der Kulturen wurde nun einem septischen Reiz mit LPS ausgesetzt. An den Tagen 2, 3, 4 und 5 wurde der Überstand abpipettiert und einer Zytokinbestimmung unterzogen.

Hierzu erfolgte die Bestimmung von IL-1β, IL-6 oder TNF-α mittels ELISA-Sandwich-Technik. Die statistische Auswertung erfolgte mittels ANOVA.

Ergebnisse: Für TNF-α ergab sich nach 48h ein 36-facher Anstieg, welcher nach 120h immer noch mit einem 25-fachen Wert erhöht blieb.

Während IL-1β in der Kontrollkultur nicht nachweisbar war stieg es in der LPS-Kultur auf Werte von über 500 pg/ml, welche auch nach 120h noch nachweisbar waren.

Für IL-6 ließen sich in der Frühphase ebenfalls Anstiege um das über 20-fache nachweisen; nach 120h sank dieser Anstieg jedoch auf das 2-fache ab.

Diskussion: Patienten mit einem starken Inhalationstrauma zeigen schon in der Frühphase Ihrer Krankheit deutlich schwerere Verläufe. Anhand von Zellkulturen konnten wir nachweisen, dass Pneumozyten Typ II als immunogene Zellen auf einen proinflammatorischen Reiz mit einer sehr starken Ausschüttung von Zytokinen reagieren. Dies kann das schwere SIRS von Inhalationstraumatisierten zum Teil erklären.