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28. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2010)

13.01. bis 16.01.2010, Schladming, Österreich

Dermisrekonstruktion mit Matriderm® bei ganzdermalen Verbrennungen im Kindesalter

Meeting Abstract

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  • corresponding author Michael Valentin Schintler - Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Plastische Chirurgie, Graz, Österreich
  • Klaus Pfurtscheller - Klinische Abteilung für Plastische Chirurgie, Brandverletzteneinheit für Kinder und Jugendliche, Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde, Medizinische Universität Graz, Österreich
  • Marija Trop - Klinische Abteilung für Plastische Chirurgie, Brandverletzteneinheit für Kinder und Jugendliche, Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde, Medizinische Universität Graz, Österreich

DAV 2010. 28. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Schladming, Österreich, 13.-16.01.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dav24

doi: 10.3205/10dav24, urn:nbn:de:0183-10dav243

Veröffentlicht: 30. Juni 2010

© 2010 Schintler et al.
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Gliederung

Text

Grundlagen: Tiefe Verbrennungen führen zur Schädigung oder Zerstörung der Dermis, welche sowohl für Funktion als auch Kosmetik der Haut eine wesentlich Rolle spielt. Schwere Verbrennungsfolgen trotz erfolgreicher Hauttransplantate, wie Kontrakturen, Deformitäten und Hypertrophien sind unmittelbar bei Verlust der Dermis zu erwarten.

Patienten und Methoden: Wir berichten über unsere Erfahrungen mit dem Dermisersatz MatridermTM (Dr. Suwelack Skin & Health Care, Germany) bei dreizehn Kindern mit bis zu 40% ganzdermaler Verbrennung. Bei 6 Patienten kam Matriderm bei der Akutversorgung zum Einsatz, 8 mal im Rahmen einer Narbenkorrektur. MatridermTM (1 mm Dicke ) wurde immer im Sinne einer einzeitige Rekonstruktion unterhalb ungemeshter Spalthaut aufgebracht.

Ergebnisse: Die Take-rate war bei allen Patienten excellent. Bei den akut versorgten Kindern war das Ausmaß der Spätfolgen sichtbar geringer, auch die Narbenkorrekturen waren funktionell und kosmetisch erfolgreich.

Schlussfolgerung: Autologe Spalthautransplantate bleiben die Grundlage der chirurgischen Therapie bei tief und ganzdermalen Verbrennungen und können nur bis zu einem gewissen Ausmaß Narbenkontrakturen verringern, in ungemeshter Form besser als in gemeshter Form. Vollhauttransplantate erfüllen diese Funktion deutlich besser, sind in ihrer Anwendung durch ungenügende Größe deutlich limitiert. Matriderm als Dermisersatz führte bei all unseren Patienten zu besseren Ergebnissen, sowohl die Funktion als auch Kosmetik betreffend. Sowohl subjektiv als auch objektiv wurden die Hautareale mit Matriderm ähnlich der unversehrten Haut deutlich besser bewertet. Spätkontrakturen traten bei unseren Patienten bis dato nicht auf. Die mit Matriderm behandelten Areale scheinen mit den Kindern mitzuwachsen.