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27. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2009)

14.01. bis 17.01.2009, Leogang, Österreich

Der Biobrane-Handschuh bei Verbrennungen der Hand. Eine Analyse von 11 Anwendungen

Meeting Abstract

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  • M. N. Busche - Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover
  • P. Vogt - Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover
  • H. O. Rennekampff - Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover

DAV 2009. 27. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Leogang, Österreich, 14.-17.01.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dav18

doi: 10.3205/09dav18, urn:nbn:de:0183-09dav183

Veröffentlicht: 19. März 2009

© 2009 Busche et al.
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Gliederung

Text

Einführung: Obwohl der Einsatz von Hautersatzmaterialien in der Verbrennungschirurgie bereits gängige Praxis ist, stellt die Hand durch die komplexe anatomische Struktur eine besondere Herausforderung dar. Der aus diesem Grund entwickelte Biobrane®-Handschuh (Smith and Nephew) hat in der Literatur bisher nur wenig Beachtung gefunden.

Methodik: Durch Datenanalyse und Nachuntersuchungen von 11 verwendeten Biobrane®-Handschuhen untersuchten wir das funktionelle und kosmetische Ergebnis bei 2a° Verbrennungen der Hand.

Ergebnisse: Wir verwendeten Biobrane®-Handschuhe bei 8 Patienten (4 Frauen, 4 Männer) mit 2a° Verbrennungen der Hände. Das Durchschnittsalter lag bei 51 (min. 16, max. 70) Jahren. Durchschnittlich waren 9% und maximal 18% der Körperoberfläche 2° bis 3° verbrannt.

In 9% der Fälle lag ein Inhalationstrauma vor.

Der mittlere ABSI-Score betrug 5 (max. 7) Punkte. 63% der Unfälle entstanden im Haushalt. Bei 3 Patienten verwendeten wir Biobrane®-Handschuhe an der linken Hand, bei 2 an der rechten Hand und bei 3 Patienten beidseits. Nur bei einer Patientin waren Folgeoperationen nach einem Nachtiefen der Wunden notwendig.

Bei allen Patienten waren Faustschluss und Handstreckung uneingeschränkt möglich ohne Einschränkung im Alltag. Der durchschnittliche Vancouver Scar Scale (VSS) betrug 2,5 (min. 0, max. 5); die meisten Punkte wurden für Blutumlaufstörungen vergeben.

Diskussion: Der Vorteil von Hautersatzmaterialien liegt in einer Reduktion von schmerzhaften und traumatisierenden Verbandwechseln. Nachteile von Hautersatzmaterialien bestehen in den erhöhten Kosten und einem möglichem Sekretstau. Mit dem Biobrane®-Handschuh behandelte Verbrennungen zeigten ein sehr gutes funktionelles und kosmetisches Ergebnis bei hoher Patientenakzeptanz.

Schlussfolgerung: Der Biobrane®-Handschuh ist bei richtiger Indikationsstellung ein wertvolles Tool bei 2a° Verbrennungen der Hand.