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27. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2009)

14.01. bis 17.01.2009, Leogang, Österreich

Unterschätzte Gefahr bei Arbeiten mit Estrich – eine Modifikation des Warnhinweises ist notwendig

Meeting Abstract

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  • C. Ottomann - Unfallkrankenhaus Berlin, Zenrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie, Berlin
  • B. Hartmann - Unfallkrankenhaus Berlin, Zenrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie, Berlin

DAV 2009. 27. Jahrestagung der deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Leogang, Österreich, 14.-17.01.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dav06

doi: 10.3205/09dav06, urn:nbn:de:0183-09dav068

Veröffentlicht: 19. März 2009

© 2009 Ottomann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Im Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie des Unfallkrankenhauses Berlin wurden zwischen den Jahren 2000–2007 insgesamt zehn tiefe Laugenverätzungen durch Arbeiten in Verbindung mit Estrich beobachtet.

Material und Methode: Zehn Patienten wurden retrospektiv anhand eines Fragebogens zur Einschätzung des Verletzungsrisiko und der getragenen Schutzkleidung während des Unfalles befragt, die Einschätzung wurde anschließend mit dem tatsächlichen Trauma verglichen.

Ergebnis: Alle zehn Patienten unterschätzten das Verletzungsrisiko. Sechs Patienten schätzten das Risiko einer Verletzung als gering ein, zwei Patienten als mittel und zwei als hoch. Keiner der zehn Patienten, die alle tiefe Verätzungen durch Estrich erlitten, trug die empfohlene Schutzkleidung im Bereich der verletzten Lokalisation.

Schlussfolgerung: Der bestehende Warnhinweis gibt das mögliche Verletzungsrisiko nur unzureichend wieder. Die Autoren fordern daher eine Umstellung des Warnhinweises von „reizend“ auf „ätzend“ sowie eine bessere Aufklärung der Gefahren, die bei Arbeiten mit Estrich auftreten können.