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Verbandwechsel in rektaler Analgosedierung bei Kindern mit Verbrühungen und Verbrennungen
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Veröffentlicht: | 30. Juni 2008 |
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Im Kindesalter entstehen die meisten Verbrühungen innerhalb der ersten zwei Lebensjahre durch heruntergezogene Flüssigkeiten. Einige Verletzungen können konservativ zur Abheilung gebracht werden. Andere benötigen 10–12 Tage nach der Primärversorgung eine operative Therapie mittels Hauttransplantation. In beiden Fällen sind im Rahmen der Wundheilung regelmäßige Verbandswechsel erforderlich. Diese sind schmerzhaft und stark durch Ängste der kleinen Patienten überlagert. Daher ist eine suffiziente Analgosedierung immer erforderlich. Aufgrund der schwierigen Venensituation im Kleinkindesalter führen wir seit ca. drei Jahren diese Verbandswechsel in rektaler Analgosedierung durch. Über einen transanal eingeführten Blasenkatheter erhalten die Kinder 4–10 mg/kgKG Esketamin und 0,3–0,5 mg/kgKG Midazolam rektal. Nach kurzer Wartezeit sind die Kinder suffizient analgosediert, und der Verbandswechsel kann problemlos durchgeführt werden. Die rektalen Analgosedierung können wir im Kleinkindesalter bei 42% der innerhalb eines Jahres durchgeführten Verbandswechsel erfolgreich durchführen. Schwierige Venenpunktionen, Schmerzen im Rahmen des Verbandswechsels und psychische Belastung können so vermieden und die Compliance deutlich erhöht werden.
Zur flächendeckenden Anwendung dieses einfachen Konzepts halten wir die Ausarbeitung verbindlicher und standardisierter Leitlinien für dringend erforderlich.