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Blick auf die Besonderheiten bei der Arbeit von Frauen in Führungspositionen im Handwerk
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Veröffentlicht: | 3. Mai 2024 |
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Einer der größten Anbieter für Führungskräfteseminare wirbt mit den Worten „Für Frauen in Führungspositionen ist es wichtig, sich der Führungsrolle bewusst zu werden, Klarheit über ihr Führungsverhalten zu erlangen und ihren individuellen Führungsstil zu finden“. [1] Die Adressaten dieser Werbung sind klar: Frauen, die im Unternehmen nach oben streben oder die im Unternehmen oben bleiben wollen. Mit der Realität im Handwerk hat das nichts zu tun. Zirka 75 Prozent aller Handwerksunternehmen werden als Familienbetriebe gemeinsam von Mann und Frau geleitet. Zwar gibt es Ähnlichkeiten zwischen Frauen in Führungspositionen z.B. in der Industrie und Frauen mit Führungsfunktionen z.B. im Handwerk – die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gehört dazu. Aber während die Eine von der Arbeit zur Familie geht, ist die Andere bei der Arbeit in der Familie. Gerade der Handwerksbetrieb hat etwas Familiäres, und Trennschärfe ist oft nicht gegeben. Das hat Folgen für Haltung und Lebensstil und damit auch für Wohlbefinden und Gesundheit entsprechend dem von der WHO verfolgten Prinzip der Salutogenese. Nicht die persönliche Karriere ist dann erstes Lebensziel, sondern die Sicherung einer zufriedenstellenden materiellen und immateriellen Existenz innerhalb eines Beziehungsnetzes, die zugleich gesundheitsfördernd Lebensqualität vermittelt.
Die Bandbreite der Tätigkeiten von Frauen mit Führungsverantwortung ist im Handwerk meist ungleich vielfältiger als die in Großunternehmen. Fallbeispiele stellen die dementsprechend differenzierte Bedarfssituation dar, die Ausgangsbasis für eine Analyse bedarfsgerechter Versorgungskonzepte und für zielgruppenspezifische Angebote ist – in diesem Fall Unternehmerfrauen im Handwerk. Sie ist Grundlage für situativ ausgelegte Konzepte, die während der Veranstaltung im Open Space [2] entwickelt und als studentische Projekte Gegenstand weiterer Arbeit z.B. im Verbund mit der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA, https://www.inqa.de) werden können. Eine Schwerpunktsession umfasst unter Einbeziehung von Modulen aus dem IHK-zertifizierten Ausbildungskonzept „PostCorona Gesundheitsmanagerin/Gesundheitsmanager“ die Komponenten
- Rahmenbedingungen BGM/BGF mit Blick auf aktuelle politische Bedarfe (z.B. Fachkräfte)
- Frauenspezifische Situation in Betrieben des Handwerks
- Blick auf digitale Möglichkeiten der Gesundheitsförderung