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5. Community Health Konferenz

24.11. - 25.11.2022, Bochum

Einfluss von subjektiv wahrgenommenen Inklusions- und Exklusionserfahrungen auf die individuelle Resilienz von jungen Erwachsenen mit körperlicher Behinderung

Meeting Abstract

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Hochschule für Gesundheit. 5. Community Health Konferenz. Bochum, 24.-25.11.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22chk15

doi: 10.3205/22chk15, urn:nbn:de:0183-22chk152

Veröffentlicht: 23. November 2022

© 2022 Raczkiewicz.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im Verständnis der UN-Behindertenrechtskonvention beruht Behinderung auf der Wechselwirkung zwischen Beeinträchtigungen mit teilhabeeinschränkenden oder -fördernden Kontextfaktoren und der Entfaltung personaler Ressourcen sowie gelingender Interaktion zwischen Individuum und seiner Umwelt [1]. Körperbehinderungen können durch emotional belastende Situationen erhebliche Auswirkungen auf die sozial-emotionale Entwicklung haben. Demnach sollte ein Augenmerk auf der Alltagsbewältigung, der mentalen Gesundheit und der Resilienz der Betroffenen liegen. In der entwicklungspsychologischen Forschung hat sich gezeigt, dass sich resiliente Menschen trotz widriger Lebensumstände gesund entwickeln können [2]. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, die Resilienz von jungen Erwachsenen mit körperlicher Behinderungen zu erheben, Risiko- und Schutzfaktoren zu identifizieren und daraus inklusions- und resilienzfördernde Handlungsempfehlungen ableiten zu können.

Methoden: Es wird ein Mixed-Methods-Design gewählt, das mit Hilfe des genutzten quantitativen Fragebogens eine hohe Standardisierung und auf Basis der Interviews ein großes Maß an Flexibilität ermöglicht. Das Projekt folgt dem Forschungsansatz der community-based participatory research und ist in drei Teile gegliedert: A) Eine systematische Literaturrecherche, B) eine Erhebung der Resilienz junger Erwachsener mit körperlicher Behinderung mittels CD-RISC und C) strukturierte Interviews, um die Studienergebnisse unter Berücksichtigung der subjektiv wahrgenommenen Inklusions- und Exklusionserfahrungen zu reflektieren.

Ergebnisse: Zum besseren Verständnis des Forschungskontextes sollen vorab Fragen diskutiert werden:

1.
Wie ist das Verhältnis von Behinderung und psychischer Gesundheit zu beschreiben?
2.
Was können relevante Entwicklungsaufgaben und Transitionen in der Lebensphase des jungen Erwachsenenalters sein?
3.
Welche Inklusions- und Exklusionserfahrungen bestehen dabei?
4.
Welche Schritte müssen unternommen werden, um Schutzfaktoren im Sinne der Inklusion und Resilienz zu fördern?

Zusammenfassung: Mit dem Ziel, die Resilienz von jungen Erwachsenen mit körperlicher Behinderung aus Inklusionsperspektive zu evaluieren und zu betrachten, können die Ergebnisse dazu beitragen, Fachkräfte und die Gesellschaft hinsichtlich der Teilhabe an den verschiedenen Lebensbereichen sowie des Einflusses auf die individuelle Resilienz von jungen Erwachsenen mit Behinderung zu informieren und zu sensibilisieren. Die daraus hervorgehenden Handlungsempfehlungen können dazu dienen, entsprechende Unterstützungsmöglichkeiten und Handlungsempfehlungen abzuleiten.


Literatur

1.
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Teilhabebericht der Bundesregierung über die Lebenslagen von Menschen mit Beeinträchtigungen. Teilhabe – Beeinträchtigung – Behinderung. Berlin: BMAS; 2013.
2.
Reimann S, Hammelstein P. Ressourcenorientierte Ansätze. In: Renneberg B, Hammelstein P, editors. Gesundheitspsychologie. Berlin, Heidelberg: Springer Medizin Verlag; 2006. S. 13-28.