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5. Community Health Konferenz

24.11. - 25.11.2022, Bochum

Kollaboratives Film-Making als Beispiel für Diversitäts- und Kultursensible Online-Gesundheitsinformationen

Meeting Abstract

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Hochschule für Gesundheit. 5. Community Health Konferenz. Bochum, 24.-25.11.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22chk03

doi: 10.3205/22chk03, urn:nbn:de:0183-22chk039

Veröffentlicht: 23. November 2022

© 2022 Falge et al.
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Gliederung

Text

Im Rahmen einer kollaborativen ethnografischen Feldforschung zum online-basierten Informationsverhalten bei Gesundheitsfragen in der Bochumer Hustadt von 10/2020–01/2021 führten Stadtteilforscher:innen mit Studierenden der HS Gesundheit online leitfadengestützte Interviews in ihrem Umfeld durch. Die Ergebnisse zeigten auf, dass der Großteil der Gesundheitsinformationen im deutschsprachigen Internet auf Grund fehlender Diversitätsorientierung für migrantische/marginalisierte Communities wenig bis gar nicht genutzt wird. Zugang zu und Umgang mit (digitalen) Gesundheitsinformationen werden durch sprachliche Barrieren und geringes Vertrauen in online gefundenen Informationen behindert. Zudem bevorzugen viele migrantische Communities audiovisuelle Informationsformen gegenüber textlastigen Internetseiten. Dieser Vortrag lenkt eine kritische Perspektive auf die Gesundheitskompetenzkrise, die darauf zurück zu führen ist, dass Menschen angehalten werden, individuelle Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen obwohl ein Großteil von ihnen dafür gar nicht präpariert ist (WHO Europa 2013). Dem setzt dieses Projekt entgegen, dass Konzepte von Gesundheit variieren & sich Gesundheitskompetenz vielfältig darstellt. Auf der Basis eines Konzeptes von Gesundheit, dass gesellschaftliche Vielfalt auch in Gesundheitspraktiken abbildet wählten Stadtteilforscher*innen vier relevante Gesundheitsthemen und produzierten dazu im Tandem mit Studierenden der Hochschule für Gesundheit kollaborative Videos, die einerseits Einblicke geben in mehrdimensionale Gesundheitspraktiken als auch aufklären über Beratungs- und Versorgungsstrukturen des Regelsystems. Gemeinsam mit Stadtteilforscher*innen geben Studierende Einblick in den kollaborativen Entstehungsprozess als Beispiel für diversitätsorientierte Gesundheitsförderung und zeigen exemplarische Auszüge aus den Filmen.