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Key Feature-Assessment kommunikativer Leistungen: Entwicklung, Implementierung und erste Ergebnisse
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Veröffentlicht: | 4. April 2011 |
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Fragestellung: Das computergestützte Assessment mit Key Feature-Fällen (KF) unter Verwendung der Lernplattform CASUS ermöglicht fallbasiertes Lernen auf dem Kompetenzlevel I (‚Knows’) und II (‚Knows how’) der Miller’schen Lernpyramide. Im BMBF-Projekt ‚ProfKom’ wurden erstmalig E-Learning Module als Kommunikationstraining und KF-Assessment kommunikativer Leistungen in konkreten Gesprächssituationen entwickelt und erprobt. Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, ob kommunikative Leistungen, wie z.B. das (Wieder-)erkennen kommunikativer Fähigkeiten oder das Identifizieren von Fehlern in der Gesprächsführung, computergestützt mit Key Feature-Fragen erfasst werden können.
Methoden: 18 Medizinstudierende (9 w., 9 m.) der UW/H nahmen im WiSe 2010/11 am ProfKom-Kommunikationstraining (Lernplattform Nickels) teil und bearbeiteten die zwei Lernmodule Gesprächsführungskompetenz (Bearbeitungszeit 31 ± 7 Min.) und Partizipative Entscheidungsfindung (105 ± 21 Min.). Das computergestützte Assessment (Lernplattform CASUS) erfolgte mit 15 KF-Fragen zu drei Fällen, die textuell, auditiv oder filmisch dargeboten wurden (Bearbeitungszeit 139 ± 30 Min.). Bei fünf KF-Fragen war das vorgegebene Antwortformat MC und bei zehn KF-Fragen Freitext.
Ergebnisse: Die interne Konsistenz des KF-Assessment kann mit Cronbach’s α = .680 als zufrieden stellend bezeichnet werden. Die Leistungen der Studierenden sind bei der Bearbeitung der filmischen KF-Fragen am besten (.53 ± .11), gefolgt von den textuellen (.42 ± .20) und auditiven KF-Fragen (.28 ± .13). Signifikante positive Korrelationen zeigen sich zwischen dem Erfolg im Assessment und dem Fachsemester (r = .619, p = .008), dem subjektiven Vorwissen über Kommunikation (r = .519, p = .027) sowie der PC-Nutzungshäufigkeit (r = .692, p = .001). Studierende der höheren Fachsemester erzielten eine günstigere Gesamtleistung (z = –.216, p = .031), ebenso diejenigen mit einer häufigeren PC-Nutzung (z = –.267, p = .008).
Schlussfolgerung: Die vorliegenden Ergebnisse zur Reliabilität und Validität des Key Feature-Assessments legen nahe, dass insbesondere filmische KF-Fälle für die Erfassung kommunikativer Leistungen geeignet sind. Sie können als Basis weiterer Studien zur Entwicklung des Key Feature-Prüfungsformats für komplexe Gesprächssituationen der Arzt-Patient-Kommunikation genutzt werden.
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