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15. Workshop der gmds-Arbeitsgruppe "Computerunterstützte Lehr- und Lernsysteme in der Medizin (CBT)" und des GMA-Ausschusses "Neue Medien"

Charité – Universitätsmedizin Berlin, Dieter Scheffner Fachzentrum für medizinische Hochschullehre und evidenzbasierte Ausbildungsforschung, Kompetenzbereich eLearning

06.04. - 08.04.2011, Berlin

Key Feature-Assessment kommunikativer Leistungen: Entwicklung, Implementierung und erste Ergebnisse

Meeting Abstract

  • corresponding author Michaela Zupanic - Institut für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
  • author Peter Iblher - Institut für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
  • author Jörn Töpper - Institut für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
  • Tobias Hoppe-Seyler - Arbeitsbereich Medizindidaktik, Kiel, Deutschland
  • Gudrun Karsten - Arbeitsbereich Medizindidaktik, Kiel, Deutschland
  • Grit Möller - Arbeitsbereich Medizindidaktik, Kiel, Deutschland
  • Johannes Bauer - TUM School of Education, München, Deutschland
  • Martin Gartmeier - TUM School of Education, München, Deutschland
  • Manfred Prenzel - TUM School of Education, München, Deutschland
  • author Martin R. Fischer - Institut für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Gesellschaft für Medizinische Ausbildung. 15. Workshop der AG Computerunterstützte Lehr- und Lernsysteme in der Medizin (AG CBT) und des GMA-Ausschusses "Neue Medien in der Medizinischen Ausbildung". Witten, 07.-08.04.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11cbt10

doi: 10.3205/11cbt10, urn:nbn:de:0183-11cbt105

Veröffentlicht: 4. April 2011

© 2011 Zupanic et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Das computergestützte Assessment mit Key Feature-Fällen (KF) unter Verwendung der Lernplattform CASUS ermöglicht fallbasiertes Lernen auf dem Kompetenzlevel I (‚Knows’) und II (‚Knows how’) der Miller’schen Lernpyramide. Im BMBF-Projekt ‚ProfKom’ wurden erstmalig E-Learning Module als Kommunikationstraining und KF-Assessment kommunikativer Leistungen in konkreten Gesprächssituationen entwickelt und erprobt. Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, ob kommunikative Leistungen, wie z.B. das (Wieder-)erkennen kommunikativer Fähigkeiten oder das Identifizieren von Fehlern in der Gesprächsführung, computergestützt mit Key Feature-Fragen erfasst werden können.

Methoden: 18 Medizinstudierende (9 w., 9 m.) der UW/H nahmen im WiSe 2010/11 am ProfKom-Kommunikationstraining (Lernplattform Nickels) teil und bearbeiteten die zwei Lernmodule Gesprächsführungskompetenz (Bearbeitungszeit 31 ± 7 Min.) und Partizipative Entscheidungsfindung (105 ± 21 Min.). Das computergestützte Assessment (Lernplattform CASUS) erfolgte mit 15 KF-Fragen zu drei Fällen, die textuell, auditiv oder filmisch dargeboten wurden (Bearbeitungszeit 139 ± 30 Min.). Bei fünf KF-Fragen war das vorgegebene Antwortformat MC und bei zehn KF-Fragen Freitext.

Ergebnisse: Die interne Konsistenz des KF-Assessment kann mit Cronbach’s α = .680 als zufrieden stellend bezeichnet werden. Die Leistungen der Studierenden sind bei der Bearbeitung der filmischen KF-Fragen am besten (.53 ± .11), gefolgt von den textuellen (.42 ± .20) und auditiven KF-Fragen (.28 ± .13). Signifikante positive Korrelationen zeigen sich zwischen dem Erfolg im Assessment und dem Fachsemester (r = .619, p = .008), dem subjektiven Vorwissen über Kommunikation (r = .519, p = .027) sowie der PC-Nutzungshäufigkeit (r = .692, p = .001). Studierende der höheren Fachsemester erzielten eine günstigere Gesamtleistung (z = –.216, p = .031), ebenso diejenigen mit einer häufigeren PC-Nutzung (z = –.267, p = .008).

Schlussfolgerung: Die vorliegenden Ergebnisse zur Reliabilität und Validität des Key Feature-Assessments legen nahe, dass insbesondere filmische KF-Fälle für die Erfassung kommunikativer Leistungen geeignet sind. Sie können als Basis weiterer Studien zur Entwicklung des Key Feature-Prüfungsformats für komplexe Gesprächssituationen der Arzt-Patient-Kommunikation genutzt werden.


Literatur

1.
Fischer MR, Kopp V, Holzer M, Ruderich F, Jünger J. A modified electronic key feature examination for undergraduate medical students: validation threats and opportunities. Med Teach. 2005;27(5):450-5. DOI: 10.1080/01421590500078471 Externer Link
2.
Karsten G, Kopp V, Brüchner K, Fischer MR. Blended Learning zur integrierten und standardisierten Vermittlung klinischer Untersuchungstechniken: Das KliFO-Projekt. GMS Z Med Ausbild. 2009;26(1):Doc10. DOI: 10.3205/zma000602 Externer Link