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Bad Honnef-Symposium 2016

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG e. V.)

21. - 22.03.2016, Bonn

Erregerspektrum bei nosokomialen Infektionen in KISS

Meeting Abstract

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  • Petra Gastmeier - Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin

Bad Honnef-Symposium 2016. Bonn, 21.-22.03.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16bhs02

doi: 10.3205/16bhs02, urn:nbn:de:0183-16bhs029

Veröffentlicht: 16. März 2016

© 2016 Gastmeier.
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Gliederung

Text

Basis für die Darstellung des Erregerspektrums bei nosokomialen Infektionen in Deutschland sind vor allem die Daten aus dem Modul ITS-KISS für Intensivstationen. Es wurde analysiert, ob sich die Hitliste der häufigsten Erreger in Bezug auf ZVK-assoziierte Sepsis, beatmungs-assoziierte Pneumonien und Harnwegkatheter-assoziierte Harnweginfektionen in den letzten 10 Jahren verändert hat. Dazu wurden die häufigsten Erregerarten für den Zeitraum 2006 bis 2010 mit dem Zeitraum 2011 bis 2015 verglichen. Bei keiner der drei genannten Infektions-arten ist es in den letzten 10 Jahren zu einer Änderung in der Reihenfolge der häufigsten Erreger gekommen.

Weiterhin wurden die aktuellen Daten aus der Erregerkomponente von ITS-KISS für den Zeitraum 2013-2015 analysiert, um das Auftreten von nosokomialen Infektionen durch MRSA, VRE und MRGN zu vergleichen. Danach betrug die Inzidenz der auf Station erworbenen MRSA-Infektionen 0,07 pro 100 Patienten und war fast identisch mit dem Wert für VRE mit 0,06 pro 100 Patienten. Dagegen betrug die Inzidenz der auf Station erworbenen MRGN 0,18 pro 100 Patienten (3MRGN: 0,14, 4MRGN: 0,04).

Zusätzlich wurde untersucht, ob es innerhalb Deutschlands regionale Unterschied im Hinblick auf das Auftreten von nosokomial Infektionen durch MRSA und VRE auf Intensivstationen und in operativen Abteilungen gibt. Solche Analysen wurden bereits 2014 für den Zeitraum 2006 bis 2012 publiziert [1], [2]. Inzwischen konnten wir die Ergebnisse für die Jahre 2013/14 hinzufügen. Danach verstärkte sich das bereits zuvor beschriebene Gefälle zwischen den Bundesländern im Nordwesten mit einem hohem MRSA-Anteil und den Bundesländern im Südosten mit niedrigerem MRSA-Anteil. In Bezug auf die geographische Verteilung des Anteils der VRE an den Enterokokken-Infektionen ist zu erkennen, dass es in einigen norddeutschen Bundesländern zu einem Anstieg des VRE-Anteils gekommen ist. Insgesamt hat sich der bereits für den Zeitraum 2011/12 beschriebene Gürtel mit einem höheren VRE-Anteil von Nordrhein-Westfalen bis Sachsen bestätigt.


Literatur

1.
Meyer E, Schröder C, Gastmeier P, Geffers C. Rückgang von nosokomialen MRSA-Infektionen in Deutschland. Dtsch Arztebl Int. 2014;111(19):331-36.
2.
Gastmeier P, Schröder C, Behnke M, Meyer E, Geffers C. Dramatic increase in vancomycin-resistant enterococci in Germany. J Antimicrob Chemother. 2014 Jun;69(6):1660-4.