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Bad Honnef-Symposium 2015

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG e. V.) in Zusammenarbeit mit der Initiative GERMAP

30. - 31.03.2015, Königswinter

Einfluss unterschiedlicher Parameter bei der Erstellung von Erreger- und Resistenzstatistiken

Meeting Abstract

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  • author Rebekka Kohlmann - Abteilung für Medizinische Mikrobiologie, Ruhr-Universität Bochum, Bochum
  • Sören Gatermann - Abteilung für Medizinische Mikrobiologie, Ruhr-Universität Bochum, Bochum

Bad Honnef-Symposium 2015. Königswinter, 30.-31.03.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15bhs21

doi: 10.3205/15bhs21, urn:nbn:de:0183-15bhs211

Veröffentlicht: 20. März 2015

© 2015 Kohlmann et al.
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Gliederung

Text

Viele klinisch-mikrobiologische Labore erstellen regelmäßig, meist jährlich, Erreger- und Resistenzstatistiken anhand der kumulierten Ergebnisse aller durchgeführten antimikrobiellen Empfindlichkeitstestungen. Dabei werden jedoch die Parameter, die bei den Berechnungen zugrunde gelegt werden, häufig nicht oder nur ungenau angegeben. Während die CLSI eine Guideline zur Erstellung von Resistenzstatistiken veröffentlicht hat, gibt es für den europäischen Raum noch keine solche Empfehlung. Daher haben wir für die Jahre 2013 und 2014 Resistenzstatistiken unter Variation verschiedener Parameter erstellt: So erfolgte die Auswahl der Isolate für die Statistik unter Ein- oder Ausschluss von Screening-Isolaten, mit oder ohne Berücksichtigung wiederholter Isolate desselben Patienten, abhängig vom Isolationszeitpunkt (ambulant oder nosokomial erworben), Probenmaterial (Blutkultur oder andere Materialien), Ursprungsort (verschiedene Krankenhäuser und Stationen) sowie Resistenzmuster (Interpretation mit oder ohne Beschränkung auf multiresistente Erreger). Der Einschluss von MRSA-Screening-Isolaten hatte dabei einen besonders ausgeprägten Effekt und erhöhte den MRSA-Anteil um den Faktor 2,5 bis 3 in beiden untersuchten Jahren. Abhängig vom Umgang mit wiederholten Isolaten einer Spezies und eines Patienten im Untersuchungszeitraum fanden wir Unterschiede in den Resistenzraten von bis zu 5% für S. aureus, E. coli und K. pneumoniae sowie bis zu 10% für P. aeruginosa. Zudem führte eine Beschränkung der Isolat-Selektion auf bestimmte Probenmaterialien, Stationen oder Resistenzmuster zu teils erheblichen Veränderungen der Resistenzraten. Insgesamt zeigen unsere Daten, dass die Wahl der Parameter einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf die ermittelten Resistenzraten haben kann. Die Resistenzstatistiken unterschiedlicher Labore sind daher nur bei Anwendung einheitlicher Algorithmen vergleichbar. Solange es keine entsprechenden Richtlinien gibt, empfehlen wir, dass die Labore die bei der Statistikerstellung verwendeten Parameter mitteilen.