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Bad Honnef-Symposium 2015

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG e. V.) in Zusammenarbeit mit der Initiative GERMAP

30. - 31.03.2015, Königswinter

Empirische Therapie bei febriler Neutropenie

Meeting Abstract

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  • Helmut Ostermann - Medizinische Klinik und Poliklinik III, KUM, Großhadern, München
  • Werner Heinz - Medizinische Klinik II, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg

Bad Honnef-Symposium 2015. Königswinter, 30.-31.03.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15bhs16

doi: 10.3205/15bhs16, urn:nbn:de:0183-15bhs163

Veröffentlicht: 20. März 2015

© 2015 Ostermann et al.
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Gliederung

Text

Infektionen in Neutropenie bleiben mit einer hohen Morbidität und Mortalität verbunden. Im Gegensatz zu Infektionen bei Patienten ohne Immunsuppression bleibt oft sowohl der klinische Infektionsort unbekannt, als auch der mikrobiologische Nachweis negativ. Daher ist Fieber weiterhin oft der einzige Hinweis auf die Infektion (Fever of Unknown Origin, FUO).

Allerdings ist lange bekannt dass in dieser Situation eine umgehende, empirische Therapie mit antimikrobiellen Substanzen erfolgen muss. Auf das Ergebnis der Diagnostik kann nicht gewartet werden. Diese müssen die wesentlichen in Frage kommenden grampositiven und gramnegativen Erreger abdecken.

Berücksichtigt werden muss dabei die Risikosituation der Patienten die vor allem von Dauer und Tiefe der Granulozytopenie geprägt ist. Eine Unterteilung in eine Standardrisikogruppe (Dauer der Granulozytopenie <8 Tage; und eine Hochrisikogruppe (Dauer der Granulozytopenie >7 Tage) hat sich bewährt. Eine Therapiestratifizierung in Anlehnung an diese Risikoeinschätzung ist notwendig. In der Standardrisikogruppe ist es möglich selektierte Patienten ambulant mit oralen Antimikrobiellen Substanzen zu behandeln. Alle anderen Patienten benötigen eine stationäre Therapie mit intravenösen antimikrobiellen Substanzen.

Entfiebert der Patient nicht sollte nach 3–5 Tagen erneut eine Diagnostik inklusive CT Bildgebung der Lunge stattfinden. Gelingt es weiterhin nicht einen Infektionsort oder -erreger zu identifizieren sollte eine systemische antimykotische Therapie eingeleitet werden.

Bei der Auswahl der antimikrobiellen Therapiestrategie muss immer das lokale Resistenzspektrum mit bedacht werden.


Literatur

1.
Heinz W, et al. Management of fever of unknown origin in adult, neutropenic patients – Guideline of the Infectious Diseases Working Party (AGIHO) of the German Society of Hematology and Medical Oncology (DGHO) [submitted]