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Bad Honnef-Symposium 2014

Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG e. V.) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM e. V.) und dem Robert Koch-Institut (RKI)

14. - 15.04.2014, Königswinter

Clostridium difficile: Aktuelles zur Epidemiologie und in-vitro-Daten

Meeting Abstract

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  • author Lutz von Müller - Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Universitätsklinikum des Saarlandes, Konsiliarlabor Clostridium difficile, Homburg/Saar, Deutschland

Bad Honnef-Symposium 2014. Königswinter, 14.-15.04.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14bhs09

doi: 10.3205/14bhs09, urn:nbn:de:0183-14bhs094

Veröffentlicht: 11. April 2014

© 2014 von Müller.
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Gliederung

Text

Clostridium difficile ist der häufigste Erreger nosokomialer Durchfallerkrankungen. Darüber hinaus verursacht C. difficile auch ambulant erworbene Durchfallerkrankungen. Besondere Risikogruppen sind alle Patienten mit antibiotischer Vorbehandlung (Antibiotika-assoziierte Diarrhoe) sowie ältere Menschen. Gerade im ambulanten Bereich findet sich die C. difficile assoziierter Durchfallerkrankung bei Kinder eine während junge Erwachsene das geringste Risiko tragen, an einer CDI zu erkranken.

In den vergangenen Jahren kam es zu einer Zunahme von Häufigkeit und Schwere von C. difficile Infektionen (CDI). Dies steht u.a. im Zusammenhang mit einer globalen Epidemie durch einen hypervirulenten Ausbruchstamm vom Ribotyp 027, der seit 2007 auch in Deutschland verantwortlich für klonale regionale und überregionale Ausbrüche ist. Zusätzlich zu diesem Ausbruchstamm konnten wir auch andere Stämme identifizieren, die sich durch ihr Toxinrepertoire und charakteristische Mutationen im Toxin Repressorgen tcdC auszeichnen.

Die Typisierungsergebnisse des nationalen Konsiliarlabors C. difficile zeigten bereits in den vergangenen Jahren eine Häufung von Infektionen mit dem neuen epidemischen Ausbruchstamm vom Ribotyp 027 [1]. Die im Rahmen einer Europäischen Punktprävalenzstudie (EUCLID) gewonnenen aktuellen Daten zeigen, dass 027 aktuell der häufigste Ribotyp in Deutschland ist vor Ribotyp 001 und 014. Ribotypen mit Prädominanz im nosokomialen Setting zeichnen sich durch Multiresistenz gegen zahlreiche Antibitotika Gruppen aus, bislang treten jedoch kaum Resistenzen gegenüber den klassischen Antibiotika auf, die therapeutisch bei CDI eingesetzt werden (Metronidazol, Vancomycin) [2]. Komplikationen ergeben im Rahmen von besonders schweren, meldepflichtigen Infektionen und durch Rückfälle. Durch den therapeutischen Einsatz einer neuen hochselektiven Therapie (Fidaxomycin) kann im Vergleich zu den klassischen Therapieformen die Rezidivhäufigkeit reduziert werden.

Entscheidend für das Management von CDI ist die schnelle Diagnostik als Voraussetzung für eine frühzeitige Therapie und ein spezifisches Hygiene Management. Voraussetzung dafür ist ein schnelles, mehrstufiges diagnostisches Vorgehen mit einem sensitivem Screening Test (GDH) gefolgt von einem Bestätigungstest für die toxigene Infektion (Toxin Antigentest, toxigene Kultur, Toxin PCR) [3].


Literatur

1.
Mock M, Halfmann A, Herrmann M, von Müller L. Aktuelles zur Epidemiologie von Clostridium difficile – Bericht aus dem Konsiliarlabor C. difficile. Epidem Bull. 2013 Jun 24;(26):241-4.
2.
von Müller L, Halfmann A, Herrmann M. Aktuelle Daten und Trends zur Antibiotikaresistenzentwicklung von Clostridium difficile [Current data and trends on the development of antibiotic resistance of Clostridium difficile]. Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz. 2012 Nov;55(11-12):1410-7. DOI: 10.1007/s00103-012-1556-6 Externer Link
3.
Stahlmann J, Schonberg M, Herrmann M, von Müller L. Detection of nosocomial Clostridium difficile infections with toxigenic strains despite negative toxin A/B testing on stool samples. Clin Microbiol Infect. 2014 Feb 20. DOI: 10.1111/1469-0691.12558 Externer Link