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Resistenzen in der Chirurgie
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Veröffentlicht: | 11. April 2014 |
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Die Antibiotika Resistenzen haben in Chirurgischen Disziplinen besondere Bedeutung. Die DGAV nennt 20% Wundinfekte bei Bauch-OP [1]. „Die Welt“ schreibt, dass sich in Deutschland jährlich 600.000 Menschen mit Kr.-H.-Keimen infizieren und 22.000 daran sterben [2]. Faktoren für die zunehmende Resistenzentwicklung sind: Tiermast, Fleischimport, Getreideproduktion und Tourismus [3]. Die Reduktion der Resistenzentwicklung muss von uns vorangetrieben werden, bevor der Gesetzgeber Maßnahmen überstülpt.
Die Chirurgische Facharztausbildung sollte nicht nur handwerkliche Fähigkeiten vermitteln sondern die Infektvermeidung u. das Infektions-Management zum Lehrinhalt machen. Ein Dialog zwischen den betroffenen Disziplinen und das „Antibiotic-Stewardship“ sollte in der Chirurgie Standard werden [4]. Ein Aktionsplan muss verbindlich sein:
- Strenge Einhaltung von Hygienemaßnahmen
- Atraumatisches Operieren
- No-touch-Verbandstechnik
- Indizierte und rationale Antibiotika-Prophylaxe [4] )
- Kalkulierte empirische Antibiotikatherapie
- Antibiotika-Therapie nach pharmakodyn. Kriterien
- Antibiotika-Prophylaxe bei Infektionsraten über 5% Infektionsrate und erhöhtem Pat.-Risiko, OP-Zeit ab 3 Std. und bei Verwendung von Implantaten indiziert
- Single-shot eines bakteriziden Antibiotikums sinnvoll [4]
- Bei Infektionen primär keine Reserveantibiotika oder Kombinationen, sondern eine kalkulierte empirische Therapie [5]
- Antibiotika ausreichend lang und so kurz wie möglich [3]
- Chirurgische Therapie bei Abszessen sollte vor Antibiotika-Therapie stehen.
- Bei guter Antibiotika-Resorption orale Gabe zu bevorzugen
Literatur
- 1.
- Chirurgen entwickeln Fünf-Punkte-Plan zum perioperativen Antibiotikaeinsatz. 4. März 2014. Verfügbar unter: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/57828/Chirurgen-entwickeln-Fuenf-Punkte-Plan-zum-perioperativen-Antibiotikaeinsatz
- 2.
- Simon C. Chirurgen warnen selbst vor Krankenhauskeimen. Die Welt. 22.2.2014.
- 3.
- Richter-Kuhlemann C. Antibiotikatherapie: Häufig zu viel, zu lang und zu breit. Dtsch Ärztebl. 2014;111(5):A172/B-152/C-146.
- 4.
- Lemmen S. Antibiotic Stewardship – mehr als nur eine infektiologische Visite. DIVI. 2013;4:128-31.
- 5.
- Schweickert B, Kern WV, de With K, Meyer E, Berner R, Kresken M, Fellhauer M, Abele-Horn M, Eckmanns T. Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance: Ausführungen und Erläuterungen zur Bekanntmachung „Festlegung der Daten zu Art und Umfang des Antibiotika-Verbrauchs in Krankenhäusern nach section sign 23 Abs. 4 Satz 2 IfSG“ [Surveillance of antibiotic consumption: clarification of the “definition of data on the nature and extent of antibiotic consumption in hospitals according to § 23 paragraph 4 sentence 2 of the IfSG”]. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. 2013 Jul;56(7):903-12. DOI: 10.1007/s00103-013-1764-8