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Funktionelle Ergebnisse nach 23-Gauge-ppV bei epiretinaler Gliose
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Veröffentlicht: | 28. Mai 2025 |
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Idiopathische epiretinale Membranen können Metamorphopsien und Visusbeeinträchtigungen bedingen. Therapie der Wahl ist die Pars-plana-Vitrektomie mit Peeling der epiretinalen Membran. Es erfolgte eine retrospektive Studie zur Erfassung der postoperativen funktionellen Entwicklung.
Im Zeitraum von Oktober 2018 bis Februar 2022 erfolgten im Werner Forßmann Krankenhaus Eberswalde 648 23-Gauge-Vitrektomien mit Membranektomie und Peeling der Membrana limitans interna von demselben Operateur. Zur besseren Vergleichbarkeit des Patientenkollektivs wurden Patienten mit potentiell visusbeeinträchtigender Erkrankung (ZVV, AMD, Retinopathia diabetica und Bulbusverletzung) sowie Patienten mit vorausgegangener Netzhautchirurgie ausgeschlossen. Eine Verlaufskontrolle nach 2 bis 4 Monaten postoperativ konnte bei 61 Patienten mit insgesamt 63 Augen erfolgen. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 71 ± 3 Jahren. 22,2% der Patienten waren bereits pseudophak.
Es zeigte sich Anstieg des präoperativen bestkorrigierten logMAR-Visus von im Mittelwert 0,43 ± 0,2 auf 0,31 ± 0,03 in einem Zeitraum von 2–4 Monaten. Die präoperative Netzhautdicke von 414 ± 13 µm konnte auf 358 ± 10 µm reduziert werden. Die funktionelle Entwicklung nach 2–4 Monaten ergab bei 4% der Patienten eine subjektive Verschlechterung der Metamorphopsien, 31% der Patienten gaben unveränderte Metamorphopsien an, 38% der Patienten beschrieben eine Abnahme der Metamorphopsien und 17% der Patienten stellten keine Metamorphopsien mehr fest.
Zusammenfassend konnten der Visus und die Metamorphopsien durch die Vitrektomie mit Peeling der epiretinalen Membran stabilisiert oder verbessert werden. In keinem Fall trat eine Visusverschlechterung ein. Bei sehr hoher Sicherheit und hohem Potenzial für eine funktionelle Verbesserung ist die Durchführung einer Vitrektomie mit Peeling der epiretinalen Gliose zu empfehlen.