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Glaukombehandlung mit suprachoroidalem Drainageimplantat: unsere 5-Monatsergebnisse
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Veröffentlicht: | 22. November 2023 |
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Hintergrund: Die MINIject-Implantation zählt zu den minimalinvasiven Glaukomchirurgie-Verfahren (MIGS), die über eine suprachoroidale Filtration den Intraokulardruck senken kann. Es wird der Verlauf der Patienten nach MINIject-Implantation in den ersten fünf postoperativen Monaten vorgestellt.
Methoden: Retrospektive Analyse von 11 Augen (von 9 Patienten) mit konservativ und operativ vorbehandeltem Offenwinkelglaukom, welche zwischen 11/2022–04/2023 mit MINIject (iStar Medical, Wavre, Belgien) behandelt wurden. Ausgewertet wurden prä- und postoperative Tensiolage, Anzahl an prä- und postoperativen Wirkstoffen zur Therapie sowie postoperativer Verlauf.
Ergebnisse: Bei dem Kollektiv von 11 pseudophaken Augen zeigte sich im Mittel ein präoperativer Intraokulardruck von 24,91 mmHg +/- 1,86 mmHg, der am zweiten postoperativen Tag auf 11,73 mmHg +/- 1,26 mmHg reduziert werden konnte. Fünf Monate postoperativ zeigte sich im Mittel ein Intraokulardruck von 13,70 mmHg +/- 0,97 mmHg. Die Anzahl der Wirkstoffe reduzierte sich von präoperativ im Mittel 3,36 Wirkstoffe (+/- 0,3) auf postoperativ 0,83 (+/- 0,32) Wirkstoffe. Im postoperativen Verlauf zeigte sich bei 2 von 11 Augen eine temporäre Tensiodekompensation nach 5 Wochen im Rahmen der Vernarbung des uveoskleralen Spaltes, bei 2 von 11 Patienten ein temporärer Visusabfall bei hypotoner Makulopathie mit Aderhautfalten und bei 1 von 11 Patienten im Rahmen eines postoperativen zystoiden Makulaödems. Kein Patient bedurfte innerhalb der 5 Monate einer zusätzlichen Glaukomoperation.
Schlussfolgerung: Die MINIject-Implantation kann als schonendes MIGS-Verfahren eine deutliche Reduktion des Intraokulardrucks und der Tropflast erzielen. Der Patient sollte jedoch über das Risiko postoperativer temporärer Visus- und Tensioschwankungen innerhalb der ersten drei postoperativen Monate aufgeklärt werden.