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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2022

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

02. - 03.12.2022, Berlin

Endokrine Orbitopathie: neue medikamentöse Therapieoptionen

Meeting Abstract

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  • Eckart Bertelmann - Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2022. Berlin, 02.-03.12.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc22bbag14

doi: 10.3205/22bbag14, urn:nbn:de:0183-22bbag148

Veröffentlicht: 16. Januar 2023

© 2023 Bertelmann.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Medikamentöse Therapie erster Wahl bei aktiver endokriner Orbitopathie (EO) ist die Steroidtherapie. Bei fortbestehender behandlungsbedürftiger Aktivität nach Ersttherapie stehen verschiedene Immunmodulatoren sowie in zunehmendem Umfang Biologica (CD20 Antikörper, IL-6-R-Antikörper, IGF-R-Antagonist u.a.) zur Verfügung. Die Entscheidung im Einzelfall ist uneinheitlich.

Methode: Retrospektive Auswertung aller Patienten mit EO der Jahre 2020–2022, die mit Immunmodulatoren bzw. Biologica nach unzureichend wirksamer Steroidersttherapie behandelt wurden. Erfassung von Wirksamkeit, Auswirkungen auf den CAS sowie von Verträglichkeit und Nebenwirkungen.

Ergebnisse: Von 20–22 wurden am Campus Virchow Klinikum der Augenklinik der Charité 12 Patienten mit EO nach unzureichend wirksamer Steroidtherapie mit Immunmodulatoren sowie Biologica behandelt. Eingesetzte Therapien umfassten Cyclosporin, Mycophenolat Mofetil, Rituximab, Teprotumumab. Die mit MMF behandelten Patienten zeigten eine gute Verträglichkeit sowie ein gutes Ansprechen. Die Verträglichkeit von Rituximab war ebenfalls gut, die Wirksamkeit aber gering.

Schlussfolgerung: Die Überlegenheit von Biologica gegenüber herkömmlichen Immunmodulatoren bei der EO ist bisher nicht bewiesen. Auch die sehr hohen Therapiekosten müssen gegenüber alternativen Therapien abgewogen werden. Weitere Studien sind hier unbedingt erforderlich, ein vielversprechender neuer Ansatz ist die Therapie mit IGF-1-Rezeptorantagonisten (Teprotumumab u.a.).