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Vom Hämangioperizytom zum Solitären Fibrösen Tumor – Neues zur Charakterisierung dieser raren Entität orbitaler Tumore
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Veröffentlicht: | 10. Januar 2022 |
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Hintergrund: Orbitale solitäre fibröse Tumore (oSFT) stellen eine seltene Differenzialdiagnose der orbitalen Raumforderungen dar. Ehemals anhand histologischer Kriterien als Hämangioperizytom bezeichnet, wird die Diagnose oSFT nach der neuen WHO-Klassifikation für Weichgewebstumore von 04/20 nun immunhistochemisch und per DNA-Analyse gestellt.
Methoden: Retrospektive deskriptive Analyse von 8 Fällen histologisch gesicherter oSFTS im Zeitraum 2017 bis 2019 aus 469 Orbitotomie-OPs. Neben den klinisch-ophthalmologischen Befunden wurden Parameter von Bildgebung (CT/MRT) und Pathologie (Makro, Histo, Immunhistochemie (IHC), DNA-Analyse, Sanger-Sequenzierung) ausgewertet.
Ergebnisse: Es wurden die klinischen Parameter von 8 Patienten (4M, 4W, Alter 23-83a, Median: 58a) erfasst. Radiologisch zeigte sich meist eine ADC-Absenkung, 8/8 zeigten bildmorphologisch Binnengefäße. Histologisch zeigte sich ein spindelzelliges Bild mit hoher Zellularität ohne Nekrosen, CD34+ (8/8), CD99+ (8/8), STAT6+ (8/8). In allen Fällen Nachweis des NAB2-STAT6 Fusionsgens, im klinisch aggressivsten Fall zudem TERT-Promotormutation.
Schlussfolgerung: Bei entsprechendem Verdacht im MRT sollte die Diagnose mittels Histologie und NAB2-STAT6-Nachweis gesichert werden.