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Der Stellenwert der Pars-plana-Vitrektomie bei der endogenen Endophthalmitis
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Veröffentlicht: | 10. Januar 2022 |
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Hintergrund: Die endogene Endophthalmitis ist eine seltene und schwere Entzündung des Auges im Rahmen einer infektiösen Allgemeinerkrankung. Durch eine Septikämie kommt es zur intraokularen Besiedlung mit Bakterien, Parasiten oder Pilzen. Von diesem ophthalmologischen Notfall sind häufig immungeschwächte und multimorbide Patienten betroffen.
Methoden: Im Zeitraum von 2012–2021 wurden im Klinikum Ernst von Bergmann 26 Patienten und 32 Augen mit der Diagnose der endogenen Endophthalmitis behandelt, bei denen wir retrospektiv Ursachen, Verläufe, Diagnostik und Therapien auswerteten.
Ergebnisse: Bei 20 Augen lag ein initialer Visus von mehr als Fingerzählen (0,05 bis 0,7) vor, bei den weiteren 12 Augen war er schlechter. Mit einer zeitnahen pars-plana-Vitrektomie (ppV) zur Keimbestimmung und Reduktion der Erregerlast ergänzt durch eine intravitreale Medikamentengabe wurden 22 Augen versorgt. Ein mikrobiologischer und pathologischer Keimnachweis konnte in 13 Augen erbracht werden, mit vermehrtem Vorkommen von Candida albicans. Bei den vitrektomierten Augen konnte bei 11 Augen ein deutlicher Visusanstieg bis auf 1,0 im Maximum erreicht werden. Bei insgesamt 11 Patienten führte die initiale augenärztliche Diagnostik zur Diagnosestellung und Therapieeinleitung der vital bedrohlichen Sepsis.
Schlussfolgerung: Dem Augenarzt kommt eine besondere Bedeutung in der Früherkennung zu. Die ppV hat hierbei eine diagnostische und therapeutische Bedeutung und führt häufig zu einer Visusbesserung. Neben den mikrobiologischen Befunden trägt auch die pathologische Mitbeurteilung zu einer deutlichen Verbesserung des Keimnachweises bei.