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Fluocinolonacetonid-Implantat bei Uveitis: Wirksamkeit und Erfahrungen aus einem Tertiärzentrum
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Veröffentlicht: | 10. Januar 2022 |
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Hintergrund: Das Makulaödem ist einer der Hauptgrunde fur eine Sehverschlechterung im Rahmen einer Uveitis. Heutzutage kann mit adaquater Behandlung oftmals ein guter Visus erhalten werden. Zur Behandlung stehen verschiedene Steroid-Depotsysteme zur Verfügung. Das intravitreale 0,19-mg-Fluocinolonacetonid (FAc)-Implantats ist seit Ende 2019 für die Behandlung des nicht-infektiösen uveitischen Makulaödems (UMÖ) zugelassen.
Methoden: Ziel unserer Studie war die Untersuchung der Wirksamkeit von FAc-Injektionen bei der Behandlung des nicht-infektiösen UMÖ. Insgesamt 49 Injektionen bei 29 Patienten/49 Augen wurden verfolgt, darunter 4 FAc-Reinjektionen. Vorangegangen waren bei vielen Patienten multiple Dexamethason Implantationen. In unserer Verlaufsanalyse wurden Visus, intraokularer Druck (IOD), Glaskörpertrübung (Haze-VH) und zentrale Netzhautdicke (CRT) einbezogen. Alle Werte sind als Mittelwert dargestellt. Die Analyse erfolgte mittels gepaarten t-Tests.
Ergebnisse: Das Spektrum der Uveitis verteilt sich auf: Uveitis anterior 2% (1/49 Augen), Uveitis intermedia 23% (11/49); Uveitis posterior 23% (11/49) und Panuveitis 8% (4/49). Im Durchschnitt waren bereits 8 Dexamethason Implantationen vorangegangen; 12% der Augen (6/49) waren bereits vitrektomiert; nahezu alle Augen waren pseudophak (47/49). Bei (38%) 19/49 der untersuchten Augen wurde ein FAc-Implantat notwendig, da die systemische Therapie nicht ausreichte. Unter der Therapie mit dem FAc-Implantat kam es zu einer signifikanten Reduktion der mittleren CRT von 459 auf 297 µm (p=0,002) in einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 8 Monaten (range 1–36 Monaten). Ein signifikanter Visusanstieg von 0,76 logMAR auf 0,63 logMAR konnte bereits nach einem Monat beobachtet werden (p=0,006), nach 12 Monaten zeigte sich ein weiterhin verbesserter Visus von 0,59 logMAR. Der VH-Score verbesserte sich von 0,7 auf 0,2. Der IOD stieg initial (6 Monate) signifikant von 13,4 auf 14,6 mmHg (p=0,003). Die Anzahl der Glaukom Medikamente wurde von 0,27 auf 0,3 angepasst; darunter stellte sich innerhalb der ersten 12 Monate ein gut regulierter IOD (13,2 mmHg (p=0.69) ein.
Schlussfolgerung: Die intravitreale Gabe des FAc-Implantates führte zu einer Reduktion des Makulaödems mit einer Verbesserung der Sehschärfe. Ein initial ansteigender IOD konnte konservativ behandelt und gut beherrscht werden.