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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2021

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

03.-04.12.2021, Berlin

Analyse des Erregerspektrums bei mikrobiologischen Abstrichbefunden bei der infektiösen Keratitis

Meeting Abstract

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  • Michael Gutmann - Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum
  • E. Bertelmann - Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2021. Berlin, 03.-04.12.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc21bbag24

doi: 10.3205/21bbag24, urn:nbn:de:0183-21bbag249

Veröffentlicht: 10. Januar 2022

© 2022 Gutmann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Bei der infektiösen Keratitis handelt es sich nach wie vor um eine akute, visusbedrohende Erkrankung, wobei zum klinischen Standard immer der Versuch des Erregernachweises sowie eine zielgerichtete Therapie gehört. Wir berichten über das Erregerspektrum in 392 Patientenfällen in unserer Klinik über 5 Jahre.

Methoden: Retrospektive Analyse der Daten von 392 Patienten mit infektiöser Keratitis, die sich zwischen 01/2016 und 10/2021 in unserer Klinik vorgestellt haben. Dabei wurden die Ergebnisse der mikrobiologischen Befundentnahme analysiert und das Erregerspektrum ausgewertet.

Ergebnisse: Es wurden Abstriche bei 392 Patienten durchgeführt, wovon bei 210 Patienten (53,57%) ein Abstrichergebnis evaluiert werden konnte. Dabei konnten bei 111 Patienten (52,86%) Bakterien, bei 56 Patienten (26,66%) Schleimhautflora, bei 29 Patienten (13,8%) Pilze, bei 10 Patienten (4,8%) Mischinfektionen aus Bakterien und Pilzen und bei 4 Patienten (1,9%) Bakterien und Schleimhautflora nachgewiesen werden. Bei 182 Patienten (46,42%) ergab der Abstrichbefund kein mikrobielles Wachstum. In der Analyse des Erregerspektrums der Pilze bildete den größten Teil Candida albicans mit 10 positiven Abstrichergebnissen (26,32%) gefolgt von Fusarium species mit 7 positiven Befunden (18,42%) und Aspergillus fumigatus mit 6 positiven Befunden (15,79%). Candida parapsilosis konnte in 4 Abstrichbefunden (10,53%) nachgewiesen werden. Die restlichen Pilzspezies konnten jeweils einmal (2,63%) nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung: In über der Hälfte der durchgeführten mikrobiologischen Diagnostik konnte ein Erregerwachstum nachgewiesen werden. In etwa der Hälfte aller Fälle waren dabei Bakterien die verantwortlichen Krankheitserreger. Die Pilzspezies Candida albicans, Fusarium species und Aspergillus fumigatus waren (in absteigender Reihenfolge) für über die Hälfte aller Pilzinfektionen verantwortlich.