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Okuläre Befunde und Verlauf bei Sarkoidose: Ergebnisse aus unserer Sprechstunde für entzündliche Augenerkrankungen
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Veröffentlicht: | 10. Januar 2022 |
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Hintergrund: Bei bis zu 79% der Sarkoidose-Patienten ist das Auge betroffen. Die Uveitis als wichtigste okuläre Manifestation wirkt sich durch den oft chronischen Verlauf sowohl auf die Sehschärfe wie auch auf die Lebensqualität aus.
Methoden: Diese retrospektive Studie wurde durchgeführt, um die Inzidenz und die Merkmale der okulären Sarkoidose in einem tertiären Zentrum für Augenheilkunde zu untersuchen. Die Krankenakten von 84 Patienten mit einer Erstvorstellung zwischen Juni 2007 und März 2021 wurden analysiert.
Ergebnisse: Anhand der Kriterien des „International Workshop On Ocular Sarcoidosis“ (IWOS) wurde die okuläre Sarkoidose in unserer Studienpopulation wie folgt eingestuft: gesichert (n=24; 28,6%), wahrscheinlich (n=33; 39,3%), vermutet (n=10; 11,9%) und unklar (n=17; 20,2%). Bei 43,9% der gesicherten sowie wahrscheinlichen Sarkoidose-Patienten war primär das Auge betroffen. Zusätzlich zu den klinischen Augenbefunden basierte die Diagnose auf einer positiven Biopsie (28,6%), einer Röntgen-Thorax- oder einer Computertomographie-Aufnahme (66,7%). Außerdem zeigten sich als unterstützende Laborparameter ein erhöhter löslicher Interleukin-2-Rezeptor (sIL-2R) (76,2%), erhöhtes Angiotensin-konvertierendes Enzym (ACE) (34,8%) sowie eine Lymphozytopenie (35,1%). Weitere häufige Organmanifestationen waren die Lunge (60,7 %), die Haut (15,5%) und das zentrale Nervensystem (8,3%).
Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse unterstützen die herausragende Rolle des Auges bei der Früherkennung der Sarkoidose. Zusätzlich zu den IWOS-Kriterien erwies sich insbesondere der sIL-2R als relevant für die Diagnosestellung.