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Behandlung diffuser bulbärer und nicht-bulbärer Bindehautmelanome mittels Protonentherapie
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Veröffentlicht: | 5. Februar 2020 |
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Hintergrund: Das Bindehautmelanom ist eine seltene, aber potenziell tödliche Erkrankung. Ein großes Problem stellt die Rezidivhäufigkeit dar. Eine besondere Herausforderung stellt die Behandlung von diffusen bulbären oder nicht-bulbären Bindehautmelanomen dar, da diese einer Brachytherapie in der Regel nicht zugängig sind.
Methoden: Retrospektive Fallserie von insgesamt acht Patienten die mit einer adjuvanten (n=4) oder salvage (n=4) Protonentherapie beim primären bzw. rezidivierten Bindehautmelanom behandelt wurden.
Ergebnisse: In sieben Fällen war ein dauerhafter Bulbuserhalt möglich. Ein Patient wurde bei cornealer Ulzeration und unklarer lokaler Tumorkontrolle enukleiert. Zwei Patienten hatten ein Lokalrezidiv, welches sich jedoch nicht im Bestrahlungsareal befand. Drei Patienten starben während des Follow-ups, wobei nur in einem der Fälle eine Metastasierung des Bindehautmelanoms gesichert war. Die häufigsten Komplikationen waren das Auftreten einer Keratokonjunktivitis sicca, Blepharitis und Zilienverlust sowie in einzelnen Fällen Vernarbungen, chronische Erosiones und rezidivierende herpetische Keratitiden.
Zusammenfassung: Die Protonentherapie stellt eine relevante Möglichkeit zur Behandlung diffuser bulbärer und nicht-bulbärer Bindehautmelanome dar und gewährleistet auch bei diesen komplizierten Varianten eine hohe lokale Tumorkontrolle.