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Plattenepithelkarzinome der Augenlider – 10 Jahre klinische Erfahrungen
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Veröffentlicht: | 5. Februar 2020 |
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Hintergrund: Das Plattenepithelkarzinom des Augenlides ist zwar deutlich seltener als das Lidbasaliom, verhält sich jedoch potenziell aggressiver und kann lebensbedrohliche Fernmetastasen bilden. Der makroskopisch teils schwer vom Basaliom zu unterscheidende Tumor sollte mittels 2-zeitiger chirurgischer Exzision in sano reseziert werden. Zur Defektdeckung kommen verschiedene Techniken wie der Tenzellappen, Mustardé-Lappen, Hughes-Plastik oder Glabellalappen in Frage, die meist ein zufriedenstellendes funktionelles und plastisches Ergebnis ermöglichen. Eine Bestrahlung ist nur bei Inoperabilität sinnvoll. Die anschließende Ausbreitungsdiagnostik und Nachsorge erfordert eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit: In der Dermatologie sollte eine Inspektion des gesamten Hautorgans sowie die lokoregionäre Lymphknoten-Sonographie erfolgen. Die radiologische Suche nach Fernmetastasen erfolgt mittels cranialer MRT sowie einer Computertomografie von Thorax, Abdomen und Becken.
Methode: In die Analyse wurden alle Patienten eingeschlossen, bei denen im Zeitraum von 2005 bis 2015 Tumorexzisionen an unserer Klinik durchgeführt wurden. Die Auswertung erfolgte in Bezug auf den postoperativen Verlauf sowie die Tumorausbreitung.
Ergebnisse: Im genannten Zeitraum wurden in unserer Klinik 62 Patienten mit Plattenepithelkarzinomen behandelt. In 57 Fällen handelte es sich um Erstdiagnosen, in 5 Fällen um Rezidive, die primär in einer anderen Klinik behandelt wurden. In 91% der Fälle konnte eine R0 Resektion erreicht werden, wobei hierfür in 48% der Fälle eine Nachresektion erforderlich war. Eine Fernmetastasierung bestand bei keinem Patienten, jedoch wurde in 5% der Fälle ein Lymphknotenbefall festgestellt. Die häufigste post-operative Komplikation war mit 18% ein inkompletter Lidschluss. Bei 9% der Patienten kam es trotz einer R0 Resektion zu einem Rezidiv.
Schlussfolgerung: Plattenepithelkarzinome der Augenlider werden oft in einem frühen Stadium erkannt, sodass mittels chirurgischer Exzision meist eine in sano Resektion gewährleistet werden kann. Eine enge Kooperation mit der Dermatologie ist dennoch nötig um seltene Fälle mit Tumorausbreitung zu erfassen.