gms | German Medical Science

Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2019

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

06.12. - 07.12.2019, Berlin

Vergleichende Studie bei der kombinierten minimalinvasiven Glaukomchirurgie: Kanaloplastik ab interno versus iStent inject®

Meeting Abstract

  • Anja-Maria Davids - Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum
  • M. Pahlitzsch - Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum
  • E. Bertelmann - Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum
  • S. Winterhalter - Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum
  • A.-K. Maier-Wenzel - Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2019. Berlin, 06.-07.12.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc19bbag24

doi: 10.3205/19bbag24, urn:nbn:de:0183-19bbag248

Veröffentlicht: 5. Februar 2020

© 2020 Davids et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Das Ziel der vorliegenden Studie war es die Effektivität und Sicherheit von kombinierten minimalinvasiven glaukomchirurgischen Eingriffen - explizit das Verfahren der Kanaloplastik ab interno (ABiC) und des iStent inject® - mit einander zu vergleichen.

Methode: In diese retrospektive, intraindividuelle vergleichende Studie wurden 12 Patienten mit einem primären Offenwinkelglaukom (POWG) eingeschlossen. Bei einem Auge erfolgte die Implantation von iStent inject® und auf dem anderen bzw. kontralateralen Auge eine Kanaloplastik ab interno (ABiC), jeweils in Kombination mit einer Kataraktoperation. Der Augeninnendruck sowie die Anzahl der antiglaukomatösen Therapie im postoperativen Zeitverlauf (3, 6 sowie 12 Monate nach dem Eingriff) wurde mit den präoperativen Befunden verglichen. Jegliche Komplikationen wurden ebenfalls entsprechend dokumentiert.

Ergebnisse: Der mittlere Augeninnendruck reduzierte sich signifikant von 18,4 ±3,5mmHg auf 14,1 ±3mmHg (p<0.05) in der iStent inject®-Gruppe und von 19,8 ±3,8mmHg auf 15 ±4,9mmHg (p<0.05) in der ABiC-Gruppe 12 Monate nach der Operation. Hinsichtlich der Anzahl der lokalen antiglaukomatösen Therapie zeigte sich eine nicht-signifikante Medikamenteneinsparung von 2,1±1,2 auf 1,4 ±1,8 (p>0.05) in der iStent inject®-Gruppe und von 2,1 ±1,2 auf 1,6 ±1,8 (p>0.05) in der ABiC-Gruppe 12 Monate nach der Operation. Es lag kein signifikanter Unterschied zwischen der iStent inject®-Gruppe und der ABiC-Gruppe vor. Bei allen Eingriffen kam es zu einem intraoperativen Blutreflux, der eine erfolgreiche Durchführung indiziert. Weiteren Komplikationen konnten nicht beobachtet werden.

Schlussfolgerung: Sowohl ABiC als auch iStent inject® senken den Augeninnendruck sowie die Anzahl der antiglaukomatösen Therapie12 Monate nach erfolgtem Eingriff. Diesbezüglich kann kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen erhoben werden. Beide Verfahren haben zudem ein günstiges sowie vergleichbares Nebenwirkungsprofil.