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Erfahrungen mit der Ahmed-Valve-Implantation bei therapieresistentem Glaukom
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Veröffentlicht: | 20. Dezember 2018 |
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Hintergrund: Die Ahmed-Valve-Implantation wird häufig als Ultima ratio durchgeführt, wenn andere Glaukom-Operationen versagt haben, oder wenn Bindehautverhältnisse die Ausbildung eines Filterkissens nicht zulassen. In der retrospektiven Fallserie untersuchten wir den drucksenkenden Effekt sowie die Komplikationsrate nach der Ahmed-Valve-Implantation.
Methoden: Retrospektive Analyse von 11 Augen (10 Patienten) mit konservativ und operativ vorbehandeltem Glaukom, welche zwischen 2015 – 2018 von einem Operateur operiert worden. Ausgewertet wurden Ausgangsbefunde, prä- und postoperative Tensiolage, lokale Therapie sowie intra-/postoperative Komplikationen.
Ergebnisse: Präoperativ war bei allen Patienten (Durchschnittsalter 62,8 Jahre (hier noch die Standardabweichung angeben); 55% M; 45% W) wurde unter mindestens 3-fach Therapie und bereits erfolgten Glaukom-OPs der Zieldruck nicht erreicht bzw. es gab eine Progression des Glaukomschadens. 9 Augen (82%) waren pseudophak und je 1 Auge (9%) phak und aphak. Alle Augen hatten in der Vorgeschichte bereits glaukomchirurgische Eingriffe (im Mittel 2 Glaukom-OPs mit 1 Revision OP), davon 8 Augen (73%) fistulierende OPs. Bei allen Augen lag ein Offenwinkelglaukom vor, wovon 5 primär (45%), 3 PEX (27%), 2 bei Mikrophthalmus (18%) und 1 nach Trauma (9%) waren. Die Druckwerte vor Ahmed-Valve Implantation lagen im Mittel bei 29 mmHg (+/- 9,8 mmHg), alle Augen wurden mindestens mit einer Dreifachtherapie behandelt. Einen Monat nach Implantation lagen mittlere Druckwerte von 15mmHg (+/- 5 mmHg) vor bei durchschnittlich Einfachtherapie. Nach drei Monaten war der IOD-Mittelwert 16 mmHg (+/- 4,5 mmHg) mit weiterhin lokaler antiglaukomatöser Monotherapie. Nach 12 Monaten lagen unter durchschnittlich Zweifachtherapie mittlere Tensiowerte von 17mmHg (+/- 6 mmHg) vor. Es zeigten sich folgende Komplikationen: 3 (27%) leichte VK-Blutungen ohne Interventionsbedarf, 1 (9%) passagere HH-Kontakt ohne Interventionsbedarf, 2 (18%) passagere AH-Amotio im Verlauf spontan rückläufig, 1 (9%) subkonjunktivale Blutung mit passagerem IOD-Anstieg, 1 (9%) stärkere VK-Blutung mit Revision-OP (VK-Spülung), 2 (18%) BH-Dehiszenz mit Nahtnachlegung.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse bestätigen dass die Ahmed-Valve-Implantation eine sichere und effektive OP-Technik für die Chirurgie bei therapieresistentem Glaukom darstellt. Auch die Ergebnisse der TVT-Studie (Tube versus Trabeculectomy Study) sprechen für eine Ausweitung der Indikation für Drainageimplantationssysteme. Die Implantation der Ahmed-Valve sollte somit bereits früher im Verlauf komplizierter Glaukome als operative Alternative in Betracht gezogen werden.