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Neuroinflammatorische Erkrankungen – Sicht der Hirnforschung
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Veröffentlicht: | 20. Dezember 2018 |
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Das Auge ermöglicht dem Neurowissenschaftler den nicht-invasiven Zugang zum zentralen Nervensystem für longitudinale Untersuchungen. Dabei zeigt sich, dass bei vielen neurologischen Erkrankungen eine frühe Degeneration der Retina als Zeichen des Schadens im Zentral-Nerven-System. Zusätzlich wird in einigen Pathologien wie z.B bei der Multiplen Sklerose eine Infiltration der Retina durch Immunzellen und/oder eine Veränderung des Blutgefäßnetzwerks erwartet. Diese Prozesse können am Auge besser als im Gehirn untersucht werden, da das Auge optischen Untersuchungsmethoden zugänglich ist. So können pathophysiologische Mechanismen mit einer Messtechnik beobachtet und quantifiziert werden, die eine korrelierte, simultane hoch-auflösende morphologische und funktionelle Information über den ganzen Krankheitsverlauf wiedergibt. Die Kombination der optischen Kohärenz Tomographie mit Multi-Photonen-Mikroskopie ist so eine nicht-invasive, optische Messtechnik, die erstmalig eine morphologische und funktionelle Untersuchung der Netzhaut mit sub-mikrometer 3D Auflösung durch das Auge im Tiermodell erlaubt. Damit werden fundamental neue Wege eröffnet, um ursächliche Krankheitsprozesse in vivo über die Zeit darzustellen (longitudinale Studien), um so neue, innovative Therapiekonzepte zu entwickeln und zu validieren.