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Chirurgische Therapie bei hoher Myopie mit Diplopie
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Veröffentlicht: | 20. Dezember 2018 |
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Hintergrund: Im Rahmen einer hohen Myopie können verschiedene charakteristische Motilitatsstörungen und Stellungsfehler der Augen auftreten. Diese reichen von einer kleinwinkligen dekompensierten Esophorie bis hin zur Esohypotropiestellung des Auges mit restriktiven Bewegungseinschränkungen. Zur Korrektur dieser Schielformen stehen verschiedene Operationstechniken zur Verfügung: die kombinierte Rücklagerung M. rectus medialis und Faltung/Resektion des M. rectus lateralis, die retroäquatoriale posteriore Myopexie (Faden‐OP) am M. rect. lateralis nach Krzizok, sowie die Verbindungsnaht zwischen M. rect. lat. und M. rect. sup. nach Yokoyama.
Methoden: In dieser Studie wurden die prä- und postoperativen Schielwinkel von 30 hoch myopen Patienten mit einer Myopie von mindestens -6 D untersucht. Primärer Endpunkt war der Schielwinkel in Primärposition, als sekundäre Endpunkte wurden die Motilität, die Erfolgsraten (definiert als ein postoperativer manifester Schielwinkel von höchstens 12 Prismendioptrien oder ein latentes Schielen) sowie der Prismenbedarf ausgewertet.
Ergebnisse: Unsere Studie zeigt eine inhomogene Patientengruppe mit unterschiedlicher Ausprägung des Schielwinkels und der Motilitätsstörung. Daher sind Vergleiche zwischen den einzelnen Gruppen nicht möglich, jedoch Aussagen über die Wirkung der einzelnen Verfahren zu treffen.
Schlussfolgerung: Bei Esohypotropie mit deutlichem Abduktions‐ und Hebungsdefizit ist die Yokoyama-OP die Therapie der Wahl. In diesen Fällen bleibt die Augenmuskeloperationen nach konventioneller Dosierung meist erfolglos und kann die Esotropie sogar noch verstärken. Bei höherem Ausmaß des esohypotropen Schielwinkels von mehr als 20° oder nach einem pathologisch passiven Traktionstest intraoperativ kann eine zusätzliche Rücklagerung des M. rectus medialis erfolgen.