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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

02.12. - 03.12.16, Berlin

Kurative IOL-Explantation bei intraokularem Druckanstieg

Meeting Abstract

  • Maceda Gurabardhi - Berlin - Klinik für Augenheilkunde, Vivantes Klinikum Neukölln
  • H. Häberle - Berlin - Klinik für Augenheilkunde, Vivantes Klinikum Neukölln
  • H. Aurich - Berlin - Klinik für Augenheilkunde, Vivantes Klinikum Neukölln
  • D. T. Pham - Berlin - Klinik für Augenheilkunde, Vivantes Klinikum Neukölln

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016. Berlin, 02.-03.12.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16bbag61

doi: 10.3205/16bbag61, urn:nbn:de:0183-16bbag618

Veröffentlicht: 2. Dezember 2016

© 2016 Gurabardhi et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ernsthafte seltene Komplikationen moderner Intraokularlinsen (IOL) sind die Dislokation und das Uveitis-Glaukom-Hyphäma (UGH)-Syndrom. Eine zeitgleiche Tensiodekompensation könnte durch die IOL begünstigt werden. Die Auswirkung der IOL-Explantation auf den intraokularen Druck (IOD) wurde in dieser Studie analysiert.

Methoden: Die Daten aller IOL-Explantationen mit Koinzidenz von IOL-Dislokation und IOD-Dekompensation wurden im Zeitraum 2006-2016 gesondert analysiert. Es erfolgte eine IOL-Explantation über einen 6 mm korneoskleralen Tunnel und eine vordere Vitrektomie. Die Aphakiekorrektur erfolgte meist mit einer retroiridalen Irisklauenlinse. Der IOD wurde mittels Applanationstonometrie nach Goldmann präoperativ, 4 Wochen und bis zu 1 Jahr postoperativ gemessen.

Ergebnisse: 570 IOL Explantationen sind erfolgt. Bei 54 Augen bestand zeitgleich eine IOD Dekompensation. Eine ‚in-the-bag-Dislokation‘ lag bei 91% (n=49) vor, bei 9% (n=5) eine asymmetrische Lage bzw. „out-of-the-bag“ mit UGH-Syndrom. Der IOD lag präoperativ im Mittel bei 31,9 8,4 mmHg, postoperativ bei 15,5 3,5 mmHg. Bei 20 Augen war bisher kein Glaukom bekannt und in 92% war der IOD postoperativ ohne Therapie dauerhaft reguliert. Bei Patienten mit vorbestehendem Glaukom wurde in 15% der Fälle im Verlauf eine drucksenkende Operation erforderlich.

Schlussfolgerungen: Bei einer IOL-Dislokation mit akuter IOD-Dekompensation kann in den allermeisten Fällen die alleinige IOL-Explantation mit vorderer Vitrektomie druckregulierend wirken.