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Kurative IOL-Explantation bei intraokularem Druckanstieg
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Veröffentlicht: | 2. Dezember 2016 |
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Hintergrund: Ernsthafte seltene Komplikationen moderner Intraokularlinsen (IOL) sind die Dislokation und das Uveitis-Glaukom-Hyphäma (UGH)-Syndrom. Eine zeitgleiche Tensiodekompensation könnte durch die IOL begünstigt werden. Die Auswirkung der IOL-Explantation auf den intraokularen Druck (IOD) wurde in dieser Studie analysiert.
Methoden: Die Daten aller IOL-Explantationen mit Koinzidenz von IOL-Dislokation und IOD-Dekompensation wurden im Zeitraum 2006-2016 gesondert analysiert. Es erfolgte eine IOL-Explantation über einen 6 mm korneoskleralen Tunnel und eine vordere Vitrektomie. Die Aphakiekorrektur erfolgte meist mit einer retroiridalen Irisklauenlinse. Der IOD wurde mittels Applanationstonometrie nach Goldmann präoperativ, 4 Wochen und bis zu 1 Jahr postoperativ gemessen.
Ergebnisse: 570 IOL Explantationen sind erfolgt. Bei 54 Augen bestand zeitgleich eine IOD Dekompensation. Eine ‚in-the-bag-Dislokation‘ lag bei 91% (n=49) vor, bei 9% (n=5) eine asymmetrische Lage bzw. „out-of-the-bag“ mit UGH-Syndrom. Der IOD lag präoperativ im Mittel bei 31,9 8,4 mmHg, postoperativ bei 15,5 3,5 mmHg. Bei 20 Augen war bisher kein Glaukom bekannt und in 92% war der IOD postoperativ ohne Therapie dauerhaft reguliert. Bei Patienten mit vorbestehendem Glaukom wurde in 15% der Fälle im Verlauf eine drucksenkende Operation erforderlich.
Schlussfolgerungen: Bei einer IOL-Dislokation mit akuter IOD-Dekompensation kann in den allermeisten Fällen die alleinige IOL-Explantation mit vorderer Vitrektomie druckregulierend wirken.