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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

02.12. - 03.12.16, Berlin

Wirksamkeit und Sicherheitsprofil von Iluvien® im klinischen Alltag

Meeting Abstract

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  • Delia Bendschneider - Berlin - Abteilung für Augenheilkunde, Sankt-Gertrauden Krankenhaus
  • J. Wachtlin - Berlin - Abteilung für Augenheilkunde, Sankt-Gertrauden Krankenhaus

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016. Berlin, 02.-03.12.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16bbag51

doi: 10.3205/16bbag51, urn:nbn:de:0183-16bbag518

Veröffentlicht: 2. Dezember 2016

© 2016 Bendschneider et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Iluvien® (Fluocinolon Acetonide) ist als second line Therapie seit 2013 bei chronischem DMÖ, das auf andere verfügbare Therapien unzureichend anspricht, zugelassen.

Methoden: Retrospektive Fallserie aller seit 2013 in unserer Klinik mit Iluvien® behandelten Augen mit Label und off Label Indikationen wie chronisches DMÖ bzw. entzündliches chronisches CMÖ sowie mit mehrfacher Vorbehandlung (Anti-VEGF und andere intravitreale Steroiden). Auswertung der funktionellen und anatomischen Ergebnisse (Visus, zentrale Netzhautdicke im OCT), Wirksamkeitsdauer und Nebenwirkungen bzw. Komplikationen im follow-up Zeitraum von 10-35 Monaten (Median 34 Monate).

Ergebnisse: 7 Augen von 5 Patienten (4 x DMÖ, 3 x CMÖ) wurden mit Iluvien® behandelt. 3/7 Augen waren bereits vitrektomiert, 6/7 Augen pseudophak, 5/7 hatten ein medikamentös gut eingestelltes Glaukom ohne Druckanstieg nach Steroidvorbehandlungen. Vor der Iluvien®-Behandlung erfolgten IVOM mit Anti-VEGF (6,9±3,8), Triamcinolon (2,4±4,3) und Dexamethasonimplantat (3,3±3,3) über 26-60 Monate (Median 38 Monate). 2 Iluvien®-Implantate mussten bei Dislokation in die Vorderkammer chirurgisch entfernt werden. 1 Auge wurde bei Implantatverweildauer von < 1 Monat ausgeschlossen. Bei 2 Augen mit DMÖ fand sich nach der Iluvien®-Implantation ein deutlicher Ödemrückgang über 1,5-2 Jahre im Gegensatz zum restlichen Kollektiv: N=6, Visus vor vs. Visus nach Iluvien®: 0,38±0,85 vs. 0,44±0,14, p=0,64; zentrale Netzhautdicke vor vs. Nach Iluvien®: 536,83±148,1 µm vs. 400,67±109,1 µm, p=0,67. Visusanstieg und Abnahme der zentralen Netzhautdicke im Gesamtkollektiv statistisch nicht signifikant. Alle Augen (bis auf 2 Augen mit Ahmed-Valve) zeigten einen behandlungsbedürftigen Tensionstieg (Tensio vor vs. Nach Iluvien® 15,0±5,5 mmHg vs. 18,6±7,9 mmHg, p= 0,017), der in einem Fall zur Trabekulektomie führte. Der Wirkungszeitraum von Iluvien® bis zur Indikation einer erneuten intravitrealen Therapie wegen Befundverschlechterung betrug 10,83±9,1 Monate (1,0-26,0 Monate, Median 10,5 Monate).

Schlussfolgerung: In unserer kleinen Fallserie zeigte die Anwendung von Iluvien® nur in einem geringen Teil der Fälle ein Ansprechen. Eine kritische Patientenselektion ist unabdingbar, Iluvien® sollte nur nach Ausschöpfung anderer Therapieverfahren in Erwägung gezogen werden.