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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

02.12. - 03.12.16, Berlin

Intraläsionale Applikation von Rituximab als Alternative zur Bestrahlung bei CD-20 positiven Bindehautlymphomen

Meeting Abstract

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  • Theresa Bonaventura - Berlin - Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Benjamin Franklin
  • A. M. Joussen - Berlin - Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Benjamin Franklin
  • A. Hager - Berlin - Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Benjamin Franklin

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016. Berlin, 02.-03.12.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16bbag34

doi: 10.3205/16bbag34, urn:nbn:de:0183-16bbag341

Veröffentlicht: 2. Dezember 2016

© 2016 Bonaventura et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Bestrahlung gilt derzeit als Standardtherapie bei konjunktivalen Lymphomen, ist jedoch häufig mit Nebenwirkungen assoziiert. Einen neuen Therapieansatz stellt die Behandlung mit intraläsional appliziertem Rituximab, einem chimären monoklonalen anti-CD20 Antikörper, dar. Daten einer Pilotstudie liegen bereits zur Behandlung mit intraläsional appliziertem Rituximab bei Rezidiven von CD20-positiven Lymphomen der okulären Adnexe vor, welche zuvor mittels systemischer Rituximabgabe oder Chemotherapie behandelt wurden. In der vorliegenden Studie wurden Patienten ohne vorangegangene systemische Rituximabgabe oder Chemotherapie behandelt.

Methoden: Im Zeitraum von Mai 2013 bis Juni 2016 wurden 4 Patienten mit CD20-positiven Bindehautlymphomen mit intraläsional appliziertem Rituximab behandelt. Dabei lag bei einem Patienten ein beidseitiges Rezidiv nach chirurgischer Exzision vor. Die übrigen Augen waren nicht vorbehandelt. Die Patienten erhielten insgesamt 10 Injektionen von jeweils 15 mg Rituximab zusammen mit Xylocain 2%. Zunächst erfolgten 4 Injektionen im wöchentlichem Abstand, im Anschluss 6 Injektionen in monatlichem Abstand. Es erfolgte bei jeder Vorstellung eine klinische Untersuchung und Photodokumentation. Nach Beendigung der Therapie erfolgte ein Follow-up in dreimonatigen Abständen.

Ergebnisse: Alle Patienten erreichten eine vollständige Remission mit einem Follow-up zwischen 3 und 27 Monaten. Bei einem Patienten konnte die Lymphomfreiheit ergänzend histopathologisch durch eine beidseitige Biopsie gesichert werden. Die Behandlung zeigte eine gute Verträglichkeit. Ein vorübergehender Reizzustand eines Auges zeigte sich unter Lokaltherapie rasch regredient.

Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Behandlung mit intraläsional injiziertem Rituximab eine effektive und gut verträgliche Strategie bei CD20-positiven Lymphomen der Bindehaut ist. Aufgrund der vielversprechenden Ergebnisse sollte der Stellenwert dieser Therapie in Untersuchungen mit größeren Patientenzahlen und längerer Beobachtungsdauer untersucht werden.