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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

02.12. - 03.12.16, Berlin

Das maligne Melanom der Bindehaut – adjuvante Strahlentherapie mittels Ruthenium-Applikator

Meeting Abstract

  • Gerrit A. vom Brocke - Berlin - Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum
  • J. Heufelder - Berlin - Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum
  • A. M. Joussen - Berlin - Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum
  • M. Rehak - Leipzig - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum
  • E. Bertelmann - Berlin - Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016. Berlin, 02.-03.12.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16bbag33

doi: 10.3205/16bbag33, urn:nbn:de:0183-16bbag339

Veröffentlicht: 2. Dezember 2016

© 2016 vom Brocke et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Aufgrund der hohen Rezidivrate bedarf das malignen Melanoms der Bindehaut (BHMM) einer adjuvanten oder neoadjuvanten Therapie. Ein diesbezüglicher Konsens besteht bislang auch aufgrund der Seltenheit dieses Malignoms nicht. Brachytherapie mittels Ruthenium-Applikator ist eine wichtige Therapiesäule, welche einer weiteren Evaluation bedarf.

Methoden: Diese retrospektive Studie berichtet über eine konsekutive Fallserie der Patienten, welche zwischen 2009-2015 bei BHMM mittels Ruthenium-Applikator behandelt wurden. Komplikationen, Therapieerfolg als rezidivfreies Übeleben und weitere Therapien wurden erfasst.

Ergebnisse: 18 Patienten wurden eingeschlossen, bei 13/18 waren Daten zur Nachbeobachtung verfügbar. Eine R0-Resektion wurde bei 5 Patienten (39%) erreicht. 9 Patienten (69%) blieben frei von Rezidiven bis zum Ende der Nachbeobachtung nach 22 Monaten (7-31). Die 4 Rezidive wurden mit Wiederholung der Therapie (1), Nachresektion + Mitomycin-C-Augentropfen (2), sowie Exenteratio orbitae (1) behandelt. Die Hauptkomplikation stellte eine teils schwere Sicca-Problematik bei 10 Patienten (77%) dar.

Schlussfolgerung: Die Rezidivraten des BHMM nach Brachytherapie belaufen sich auch bei R1-Resektion in einem im Literaturvergleich niedirigen Rahmen. Eine individualisierte multimodale Therapie mit adjuvanter Radiochemotherapie erscheint sinnvoll.