gms | German Medical Science

Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

02.12. - 03.12.16, Berlin

Inzidenz und Prognose des postoperativen Makulaödems nach elektiver Makulachirurgie

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Tomasz Swenshon - Berlin - Klinik für Augenheilkunde, DRK Kliniken Berlin-Westend
  • G. Willerding - Berlin - Klinik für Augenheilkunde, DRK Kliniken Berlin-Westend
  • K.-M. Kreusel - Berlin - Klinik für Augenheilkunde, DRK Kliniken Berlin-Westend

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016. Berlin, 02.-03.12.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16bbag30

doi: 10.3205/16bbag30, urn:nbn:de:0183-16bbag309

Veröffentlicht: 2. Dezember 2016

© 2016 Swenshon et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Eine mögliche visuslimitierende Komplikation nach elektiver Makulachirurgie ist das Auftreten eines postoperativen zystoiden Makulaödems (CMÖ). Die Häufigkeit dieser Komplikation nach einer Vitrektomie (ppV) mit Entfernung der Membrana limitans interna (ILM) sowie der Einfluss auf das funktionelle Ergebnis sind bisher unzureichend charakterisiert.

Methoden: Eine prospektive, konsekutive Serie von 120 Augen von 115 Patienten wurde mittels 23-Gauge ppV mit Entfernung der ILM und ggf. einer epiretinalen Membran (wenn vorhanden) behandelt. In 67 Augen wurde die ppV mit Katarakt-Operation kombiniert. Der bestkorrigierte Visus sowie das zentrale Makulavolumen und das Vorhandensein eines zystoides Makulaödem (CMÖ) im SD-OCT-Befund wurden präoperativ sowie prospektiv 2, 6, 12, 24 und 52 Wochen postoperativ bestimmt (EA4/024/14). CMÖ wurde als Zunahme der bereits präoperativ vorhandenen oder eine Neuentwicklung intraretinalen zystoiden Hohlräumen im OCT-Befund definiert. Augen mit CMÖ wurden mit der nichtsteroidalen antiinflamatorischen sowie kortisonhaltigen Lokaltherapie behandelt.

Ergebnisse: Die Indikation zur ppV war eine idiopathische epiretinale Gliose (82 Augen), durchgreifendes Makulaforamen (36 Augen) und vitreomakuläre Traktion (2 Augen). Postoperatives CMÖ wurde in 21 Augen identifiziert, davon zeigten 16 Augen eine Zunahme der präoperativ vorhandenen intraretinalen zystoiden Hohlräume, in 5 Augen kam es zur Neuentwicklung der intraretinalen zystoiden Hohlräume postoperativ. Im Verlauf kam es zu einer allmählichen Visuserholung von im Mittel 0,41 Snellen präoperativ auf 0,77 Snellen postoperativ in der Gruppe ohne CMÖ und im Mittel 0,43 Snellen präoperativ auf 0,66 Snellen in der Gruppe mit CMÖ. Das CMÖ wurde im Mittel in der sechsten postoperativen Woche beobachtet. In vier Augen bestanden die intraretinalen zystoiden Hohlräume bei der Kontrolluntersuchung 52 Wochen postoperativ. Es konnte kein Zusammenhang zwischen dem Auftreten eines CMÖ und der Operationstechnik gefunden werden.

Schlussfolgerung: In dieser prospektiven Studie nach Makulachirurgie zeigte sich das CMÖ als eine häufige, jedoch unter Applikation einer antiinflamatorischen Lokaltherapie reversible Komplikation mit guter funktioneller Prognose.