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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

02.12. - 03.12.16, Berlin

25G versus 27G Vitrektomie bei epiretinaler Gliose: erste vergleichende Ergebnisse

Meeting Abstract

  • Theresa Kaster - Berlin - Abteilung für Augenheilkunde, Sankt-Gertrauden Krankenhaus
  • S. Löffel - Berlin - Abteilung für Augenheilkunde, Sankt-Gertrauden Krankenhaus
  • F. Leon - Berlin - Abteilung für Augenheilkunde, Sankt-Gertrauden Krankenhaus
  • S. Erdmann - Berlin - Abteilung für Augenheilkunde, Sankt-Gertrauden Krankenhaus
  • J. Wachtlin - Berlin - Abteilung für Augenheilkunde, Sankt-Gertrauden Krankenhaus

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016. Berlin, 02.-03.12.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16bbag26

doi: 10.3205/16bbag26, urn:nbn:de:0183-16bbag268

Veröffentlicht: 2. Dezember 2016

© 2016 Kaster et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die 27G-Vitrektomie stellt die minimalinvasivste OP-Methode der vitreoretinalen Chirurgie dar. Die Verwendung von High-Speed-Ocutomen und neuer Instrumente soll eine gleiche Effizienz, geringeres Operationstrauma, weniger postoperative Komplikationen und eine schnellere Regenerationsphase ermöglichen.

Methoden: Für eine retrospektive Match-Pair-Analyse wurden aus insgesamt 440 Augen, die vom gleichen Operateur aufgrund einer Gliose mittel 25G- bzw. 27G-PPV operiert worden, je 40 Augen analysiert. Operationsdauer, intra- und postoperative Ergebnisse wurden analysiert.

Ergebnisse: Von 80 Patienten (m = 73±6 Jahre) mit bestkorrigierten präoperativen Durchschnittsvisus 0,4 (Min:0,1; Max:0,8) waren ca. 2/3 phak (25G n=28 (70%); 27G n=24 (60%)). Alle phaken Patienten, bis auf 2 (25G-Gruppe), erhielten eine kombinierte Operation. Bei 5 (12,5%) der 25G- und 2 (5%) der 27G-Patienten wurde intraoperativ Gas eingegeben. Es erfolgte eine Sklerotomienaht (25G-Gruppe) bei Myopia magna. Die durchschnittliche Schnitt-Naht-Zeit war in der 27G-Gruppe (25,63 Minuten) um 2,61 min. kürzer als in der 25G-Gruppe (28,24 min.). Eine kombinierte Phako/HKL verlängerte die OP-Zeit um 6 (25G)/7 (27G) Minuten. Intraoperativ wurden bei 9 (22,5%) der 25G-Patienten Netzhautforaminae festgestellt, in der 27G-Gruppe hingegen nur bei 4 Patienten (10%) (p = 0,22). Es wurde keine Ablatio retinae beobachtet. Unmittelbar postoperativ wurden folgende Befunde erhoben: leichte VK-Blutung ohne Interventionsbedarf (25G n=2 (5%); 27G n=3 (7,5%)), leichter VK-Reiz (25G n=6 (15%); 27G n=7 (17,5%)), Fibrinbildung (25G n=2 (5%), Iriscapture (25G n=1 (2,5%)). Temporäre postoperative Hypotonien (<5mmHg) traten in der 27G-Gruppe häufiger auf (25G n= 0 ; 27G n=4 (10%)), in der 25G-Gruppe je eine AH-Amotio und Hypertonie (>25mmHg).

Schlussfolgerung: Die 27G-PPV stellt ähnlich der 25G-Vitrektomie ein sicheres, effektives und gut beherrschbares OP-Verfahren der elektiven Makulachirurgie dar. Es zeigt sich keine OP-Zeitverlängerung durch die Verwendung kleinerer 27G-Instrumente. Die reduzierten Flow-Raten der Highspeed-Cutter der 27G-Technik scheinen die Anzahl der intraoperativ induzierten Netzhaut-Foraminae zu reduzieren. Langzeitergebnisse bleiben abzuwarten.