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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

02.12. - 03.12.16, Berlin

Submakuläre Blutung als Komplikation der exsudativen AMD unter Anti-VEGF Therapie – Inzidenz, Therapie und Prognose

Meeting Abstract

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  • Eva Carasco - Berlin - Klinik für Augenheilkunde, DRK Kliniken Berlin-Westend
  • K.-M. Kreusel - Berlin - Klinik für Augenheilkunde, DRK Kliniken Berlin-Westend
  • G. Willerding - Berlin - Klinik für Augenheilkunde, DRK Kliniken Berlin-Westend

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016. Berlin, 02.-03.12.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16bbag25

doi: 10.3205/16bbag25, urn:nbn:de:0183-16bbag253

Veröffentlicht: 2. Dezember 2016

© 2016 Carasco et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die submakuläre Blutung kann als Komplikation der exsudativen altersbedingten Makuladegeneration (AMD) auftreten und zu einer erheblichen Visusminderung führen. Wir stellen die Inzidenz der subretinalen Makulablutung als Komplikation der feuchten AMD unter Anti-VEGF-Therapie, sowie die langfristigen Ergebnisse der Therapie der Blutung vor.

Methoden: Wir führten eine retrospektive Untersuchung an einer konsekutiven Serie von 27 Augen durch, die in einem Zeitraum von 5 Jahren (2010-2015) aufgrund einer exsudativen AMD mittels Anti-VEGF behandelt wurden und eine visusrelevante submakuläre Blutung erlitten.

Ergebnisse: Die mittlere jährliche Inzidenz der submakulären Blutung als Komplikation der exsudativen AMD bei allen mit Anti-VEGF behandelten Augen lag bei 1,1%. Die Blutung führte zu einer Sehverschlechterung von im Mittel 0,32 (0,05-0,8) auf 0,125 (HBW-0,4). Die mittlere Anamnesedauer betrug eine Woche (0,1-4 Wochen), die durchschnittliche Blutungsgröße 25,52mm2 (1,43mm2-50mm2). Bei 23 Augen erfolgte eine Therapie mittes intravitrealer Injektion von Actilyse, SF6 und Anti-VEGF (rTPA-IVOM), bei 4 Augen eine pars plana Vitrektomie (ppV), subretinale Actilyseinjektion und Gastamponade. In der Gruppe der mittels rTPA-IVOM behandelten Augen konnte bei 23% eine vollständige Verlagerung der Blutung nach inferior unterhalb des temporal unteren Gefäßbogens erreicht werden, in 72% der Fälle erzielten wir eine inkomplette Blutungsverlagerung (Blutung zwischen Fovea und unterem Gefäßbogen bei freier Fovea), in 5% der Augen konnte keine extrafoveale Verlagerung erreicht werden. In einem Fall erfolgte eine Revision mittels ppV und subretinaler Eingabe von Actilyse. Durchschnittlich 20 Tage (6-54 Tage) nach Therapie der Blutung zeigte sich ein mittlerer Visus von 0,2 (HBW-0,63). Nach einem Beobachtungszeitraum von im Mittel 344 (88-1128) Tagen zeigte sich unter fortgesetzter Anti-VEGF IVOM eine Visusrehabilitation auf den mittleren Ausgangswert von 0,32 (0,125-0,63).

Schlussfolgerung: Die subretinale Makulablutung ist eine seltene Komplikation einer behandelten exsudativen AMD. Die intravitreale rTPA, SF6 und Anti-VEGF Injektion stellt sich als eine wenig aufwendige und in den meisten Fällen ausreichende Behandlungsmethode dieser Komplikation dar.