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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

02.12. - 03.12.16, Berlin

Kombinierte Kanaloplastik ab externo mit Phakoemulsifikation – Vergleich des drucksenkenden Effektes im retrospektiven Followup zwischen Glaucolight & iTrack250-Katheter

Meeting Abstract

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  • Robert Naffouje - Berlin - Abteilung für Augenheilkunde, Sankt-Gertrauden Krankenhaus
  • C. Beiter - Berlin - Abteilung für Augenheilkunde, Sankt-Gertrauden Krankenhaus
  • J. Wachtlin - Berlin - Abteilung für Augenheilkunde, Sankt-Gertrauden Krankenhaus

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2016. Berlin, 02.-03.12.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16bbag21

doi: 10.3205/16bbag21, urn:nbn:de:0183-16bbag210

Veröffentlicht: 2. Dezember 2016

© 2016 Naffouje et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Kanaloplastik ab externo ist als Operationstechnik bei Glaukom etabliert. Hierbei erfolgt eine Eröffnung des Schlemm’schen Kanals über ein sklerales Fenster. Anschließen wir der Kanal mittels Katheter sondiert. Beim Glaucolight Katheter (Durchmesser 150μm) erfolgt eine Sondierung mit anschließendem Fadeneinzug, beim iTrack250-Modell (Durchmesser 250μm) zusätzlich die Eingabe von Viskoelastikum in den Schlemm’schen Kanal. Ein Unterschied im drucksenkenden Effekt der beiden Methoden konnte bisher nicht gezeigt werden (Sharioth 2012).

Material und Methoden: Retrospektive Fallserie mit 126 Augen von 115 Glaukompatienten (47 PEX-Glaukome, 66 pOWG, 5 NDG; mittleres Alter 72,8 (±9,9) J; 53 M, 72 F) bei denen eine kombinierte Phakokanaloplastik (84 Glaucolight, 42 iTrack) durchgeführt wurde. Beim iTrack250 erfolgte standardmäßig eine Viskokanaloplastik mit Eingabe von Viskoelastikum alle 2-3 Uhrzeiten während des Fadeneinzugs. Es erfolgte eine Auswertung der IOD-Messungen im Verlauf in Abhängigkeit des verwendeten Kanaloplastikkatheters.

Ergebnisse: Der präoperative IOD betrug in der Glaucolight- bzw. iTrack250-Gruppe im Mittel 22,4 (±6,1) bzw. 21,5 (±4,0) mmHg bei durchschnittlich 2,9 (±0,9) bzw. 2,6 (±0,8) antiglaukomatösen Wirkstoffen. Nach 84,9 (±19,5) bzw. 85,3 (±25) Tagen ergaben sich mittlere IOD-Werte von 14,2 (±3,6) bzw. 15,2 (±3,8) mmHg unter 0,1 (±0,4) bzw. 0,3 (±0,8) Wirkstoffen. Intraoperativ war in 4 bzw. 1 Fällen kein Fadeneinzug möglich. Bei 3 bzw. 1 Fällen kam es intraoperativ zu einer mäßigen, in 2 bzw. 0 Fällen zu einer starken VK-Refluxblutung. Bei 0 bzw. 1 Fällen trat eine lokale, reversible Descemetolyse auf. Aufgrund insuffizienter Drucksenkung erfolgte im Verlauf in 2 bzw. 1 Fällen eine TE+MMC sowie in 0 bzw. 1 Fällen eine Fadengoniotomie ab interno.

Schlussfolgerung: Im Follow-Up ergibt sich in beiden Gruppen eine signifikante Drucksenkung sowie Reduktion der Wirkstoffe im 3- sowie 6-monatigen Verlauf. Der drucksenkende Effekt der beiden Methoden zeigt zum aktuellen Stand keinen signifikanten Unterschied. Ob die Eingabe des Viskoelastikums einen zusätzlichen Effekt bewirkt, müssen Langzeitstudien zeigen.