Artikel
Augendruckmessung mittels Goldmannapplanationstonometer nach DMEK - Goldstandard?
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 2. Dezember 2016 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die DMEK hat sich in den letzten Jahren zur Behandlung endothelialer Hornhauterkrankungen etabliert. Augendruckentgleisungen treten regelmäßig nach DMEK auf. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, verschiedene Augendruckmessverfahren bei Patienten, bei denen eine DMEK durchgeführt wurde, zu untersuchen.
Methode: Prospektiv erfolgte die Augendruckmessung von 46 Augen, bei denen eine DMEK durchgeführt wurde, präoperativ und 1 und 3 Monate postoperativ. Zur Augendruckmessung wurden folgende Messverfahren verwendet: Noncontact pneumatischen Tonometer (NCT), iCare, Goldmann Applanationstonometer (GAT) und dynamischen Konturtonometer (DCT).
Ergebnisse: Mit dem NCT, iCare, GAT und DCT wurden folgende Mittelwerte des Augendrucks gemessen: präoperativ 14,3, 11,6, 12,7 und 16,0 mmHg, nach 1 Monat 13,1, 12,6, 12,7 und 16,0 mmHg und nach 3 Monaten 14,7, 14,5, 12,9 und 17,7 mmHg. Es zeigte sich eine Korrelation der gemessenen Augendrücke zwischen GAT und NCT (p = 0,119), GAT und iCare (p = 0,892), und iCare und NCT (p = 0,081) nach einem Monat, sowie zwischen iCare und NCT (p = 0,702) nach drei Monaten, jedoch zu jedem Zeitpunkt eine breite Streuung der Werte. Bei 2 von 46 Augen (4,3%) wurde eine Augendruckentgleisung (>21 mmHg) nach 3 Monaten mit allen 4 Messverfahren detektiert. Die Augendruckmessung mittels GAT und die OPA Messungen mittels DCT zeigten stabile Messwerte über die Zeit, während die Augendruckmessungen mittels NCT zwischen 1 und 3 Monaten signifikant differierten (p < 0.001), mittels iCare zwischen allen Zeitpunkten (p = 0.033, p < 0.001, p = 0.004) und mittels DCT zwischen 1 und 3 Monaten (p = 0.046).
Schlussfolgerung: Aufgrund der breiten Streuung der Werte der verschiedenen Augendruckmessverfahren empfiehlt es sich auf einen Wechsel der Augendruckmesstechnik zu verzichten. Mit dem GAT werden annähernd stabile Messwerte über die Zeit gemessen. Eine Augendruckentgleisung postoperativ konnte jedoch mit allen 4 Messverfahren detektiert werden, so dass grundsätzlich alle Messverfahren für die Routineuntersuchung nach DMEK genutzt werden können.