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Jahrestagung der Vereinigung Bayerischer Augenärzte BayOG 2016,
49. Weihnachtssitzung der Münchner Ophthalmologischen Gesellschaft MOG 2016

Vereinigung Bayerischer Augenärzte

09. - 10.12.2016, München

Immunvermittelte Augenoberflächenerkrankungen bei Kindern

Meeting Abstract

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  • D. Kampik - Universitäts-Augenklinik Würzburg

Vereinigung Bayerischer Augenärzte. Münchner Ophthalmologische Gesellschaft. Jahrestagung der Vereinigung Bayerischer Augenärzte BayOG 2016|49. Weihnachtssitzung der Münchner Ophthalmologischen Gesellschaft MOG 2016. München, 09.-10.12.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16bayog35

doi: 10.3205/16bayog35, urn:nbn:de:0183-16bayog355

Veröffentlicht: 9. Dezember 2016

© 2016 Kampik.
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Gliederung

Text

Die Zunahme allergischer Erkrankungen bei Kindern bemerkt auch der Augenarzt. Deshalb ist die Differenzierung innerhalb der immun-vermittelten Augenoberflächenerkrankungen wichtig. Insbesondere müssen primär allergischen Erkrankungen von primär autoimmun oder toxisch vermittelten Erkrankungen unterschieden werden. Die medikamentöse Behandlung von kleinen Kindern stellt oft eine Herausforderung dar.

  • Bei saisonaler/ganzjähriger allergischer Konjunktivitis und atopischer Keratokonjunktivitis (KC) sind neue Mastzellstabilisatoren die erste Wahl: Ketotifenfumarat und Olopatadin sind ab 3 J. zugelassen, Azelastin ab 4 J. In schweren Fällen sind kurzfristig topische Corticosteroide indiziert, obwohl keine Zulassung für Kinder vorliegt. Eine gute Ergänzung sind systemische Antihistaminika (Desloratadin), die schon ab 1 J. zugelassen sind.
  • Auch die Konjunktivitis vernalis wird zunächst mit topischen Antihistaminika therapiert, wenn nicht ausreichend, mit tpoischem Steroid-Puls, evtl. mit oralen Antihistaminika und Corticosteroiden oder Biologica (IgE-Antikörper).
  • Hingegen sind bei der gigantopapillären Konjunktivitis lokale Steroide wenig effektiv. Mastzellstabilisatoren und Allergenkarenz (Kontaktlinsenkarenz) sind indiziert.
  • Schwer zu trennen sind Kontakt-allergische Konjunktivitis und toxische KC. Hier hilft ein Auslassversuch und ggf. unkonservierte Steroid-AT.
  • Bei Phlyktänulose und marginaler Staphylokokken-assoziierter Keratitis stehen Lidrandhygiene und topische Antibiotika im Vordergrund, ggf. kombiniert mit topischen Steroiden und systemischem Tetracyklin (bei Kindern <8 J. Erythromycin).
  • Die lignöse Konjunktivitis wird mit topischem Cyclosporin A sowie topischem und systemischem Plasminogen behandelt.
  • Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und Toxische epidermale Nekrolyse werden in der Akutphase mit systemischen und topischen Steroiden, ggf. kombiniert mit prophylaktischem Antibiotikum, behandelt; je nach Ausmaß der chronischen Folgen sind pflegende Therapie, Punktum-Verschluss, Verbandslinse oder chirurgische Lidkorrekturen indiziert.