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Immunvermittelte Augenoberflächenerkrankungen bei Kindern
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Veröffentlicht: | 9. Dezember 2016 |
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Die Zunahme allergischer Erkrankungen bei Kindern bemerkt auch der Augenarzt. Deshalb ist die Differenzierung innerhalb der immun-vermittelten Augenoberflächenerkrankungen wichtig. Insbesondere müssen primär allergischen Erkrankungen von primär autoimmun oder toxisch vermittelten Erkrankungen unterschieden werden. Die medikamentöse Behandlung von kleinen Kindern stellt oft eine Herausforderung dar.
- Bei saisonaler/ganzjähriger allergischer Konjunktivitis und atopischer Keratokonjunktivitis (KC) sind neue Mastzellstabilisatoren die erste Wahl: Ketotifenfumarat und Olopatadin sind ab 3 J. zugelassen, Azelastin ab 4 J. In schweren Fällen sind kurzfristig topische Corticosteroide indiziert, obwohl keine Zulassung für Kinder vorliegt. Eine gute Ergänzung sind systemische Antihistaminika (Desloratadin), die schon ab 1 J. zugelassen sind.
- Auch die Konjunktivitis vernalis wird zunächst mit topischen Antihistaminika therapiert, wenn nicht ausreichend, mit tpoischem Steroid-Puls, evtl. mit oralen Antihistaminika und Corticosteroiden oder Biologica (IgE-Antikörper).
- Hingegen sind bei der gigantopapillären Konjunktivitis lokale Steroide wenig effektiv. Mastzellstabilisatoren und Allergenkarenz (Kontaktlinsenkarenz) sind indiziert.
- Schwer zu trennen sind Kontakt-allergische Konjunktivitis und toxische KC. Hier hilft ein Auslassversuch und ggf. unkonservierte Steroid-AT.
- Bei Phlyktänulose und marginaler Staphylokokken-assoziierter Keratitis stehen Lidrandhygiene und topische Antibiotika im Vordergrund, ggf. kombiniert mit topischen Steroiden und systemischem Tetracyklin (bei Kindern <8 J. Erythromycin).
- Die lignöse Konjunktivitis wird mit topischem Cyclosporin A sowie topischem und systemischem Plasminogen behandelt.
- Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und Toxische epidermale Nekrolyse werden in der Akutphase mit systemischen und topischen Steroiden, ggf. kombiniert mit prophylaktischem Antibiotikum, behandelt; je nach Ausmaß der chronischen Folgen sind pflegende Therapie, Punktum-Verschluss, Verbandslinse oder chirurgische Lidkorrekturen indiziert.