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Jahrestagung der Vereinigung Bayerischer Augenärzte BayOG 2016,
49. Weihnachtssitzung der Münchner Ophthalmologischen Gesellschaft MOG 2016

Vereinigung Bayerischer Augenärzte

09. - 10.12.2016, München

Keratokonus: Standard vs. Rapid CXL im Langzeitverlauf

Meeting Abstract

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  • E. Vounotrypidis - Augenklinik der LMU München

Vereinigung Bayerischer Augenärzte. Münchner Ophthalmologische Gesellschaft. Jahrestagung der Vereinigung Bayerischer Augenärzte BayOG 2016|49. Weihnachtssitzung der Münchner Ophthalmologischen Gesellschaft MOG 2016. München, 09.-10.12.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16bayog05

doi: 10.3205/16bayog05, urn:nbn:de:0183-16bayog055

Veröffentlicht: 9. Dezember 2016

© 2016 Vounotrypidis.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Evaluation der langfristigen Effektivität von beschleunigtem im Vergleich zu standardisiertem Kollagen Cross Linking (CXL) in Augen mit progressivem Keratokonus.

Methoden: In einer retrospektiven, nicht randomisierten Fallserie wurden 415 Augen von 316 Patienten mit progressivem Keratokonus entweder mit dem standardisiertem UV-X1000 (Gruppe A) oder mit dem beschleunigtem UV-X2000 (Gruppe B) Verfahren behandelt. Über mindestens zwei Jahren wurden Visusentwicklung sowie topographische Parameter (Scheimpflug Diagnostik, Pentacam, Oculus) evaluiert und zwischen den beiden Gruppen verglichen. Hauptparameter beinhalten topographische und pachymetrische Werte sowie Keratokonus Indices.

Ergebnisse: Die Sehschärfe hat sich in beiden Gruppen nach CXL gebessert (Anstieg im Mittel um 0,12 logMAR in Gruppe A, 0,14 logMAR in Gruppe B). Kmax nahm in beiden Gruppen nicht statistisch signifikant ab (im Mittel um 1D in Gruppe A, 1,25D in Gruppe B). TCT und Keratokonus Indices haben sich signifikant in Gruppe B im Vergleich zu Gruppe A gebessert (p=0,025 für TCT, p=0,001 für KI). Eine Korrelation zwischen Kmax und IVA, ISV und KM war in Gruppe B stärker ausgeprägt, aber über den gesamten Beobachtungszeitraum nicht signifikant unterschiedlich zu Gruppe A. Die Subgruppenanalyse hinsichtlich mildem und moderatem Keratokonus Stadium in Bezug auf Kmax(<54D versus >54D) zeigte keine signifikante Differenz zwischen den Gruppen in Bezug auf die Sehschärfe, Indices oder Kmax Stabilisierung (p>0,05). Im Vergleich dazu zeigten TCT und CKI eine signifikante Verbesserung in Gruppe B in Patienten mit mildem Keratokonus (Kmax<54D, p=0,024).

Schlussfolgerung: Beide CXL-Protokolle zeigen ähnlich gute Langzeitergebnisse. Milde Keratokonusformen (Kmax<54D) haben ein insgesamt besseres Ergebnis hinsichtlich Stabilisierung der pachymetrischen und topographischen Daten mit geringerer Regression über den evaluierten 2 Jahre Nachbeobachtungszeitraum. Das beschleunigte CXL Verfahren führt zu einer schnelleren Regression der K-Werte mit folgender Verbesserung der Sehschärfe, bietet aber im Langzeitverlauf keinen signifikanten Vorteil zum Standardprotokoll.