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Langzeitergebnisse der hinteren lamellären Keratoplastik (DMEK)
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Veröffentlicht: | 9. Dezember 2016 |
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Nach mehr als einem Jahrhundert, in dem sich die perforierende Keratoplastik (pKPL) als Gold-Standard etabliert hatte, erleben wir seit 7 Jahren einen Paradigmenwechsel hin zum lamellären, schichtspezifischen Ersatz der Hornhaut. Rund die Hälfte unserer Patienten bedarf einer KPL wegen Endothelerkrankungen wie der Fuchs‘schen Endothel-Dystrophie. Ergebnisse unserer kontrollierten Studien haben gezeigt, dass für diese Patienten das Verfahren, bei dem nur die Descemet‘sche Membran übertragen wird (DMEK) allen anderen OP-Methoden überlegen ist. Eine Analyse eines Teils der fast 3.000 in Erlangen bisher mit der DMEK-Methode operierten Patienten zeigt eine rasche Rekonvaleszenz innerhalb des ersten Vierteljahres. Es ist gegenwärtig umstritten, ob die DMEK Transplantate lange halten und gute Ergebnisse ermöglichen. Zur Evaluation der Langzeit-Ergebnisse nach DMEK haben wir die Daten der ersten 100 Patienten retrospektiv über einen Zeitraum von 5 Jahren ausgewertet. Der bestkorrigierte Visus, die Endothelzelldichte und die zentrale Hornhautdicke wurden bestimmt. Die häufigste Indikation zur DMEK Operation stellte die Fuchs’sche Endothel-Dystrophie dar (91%). Wenn okuläre Begleiterkrankungen ausgeschlossen werden, erreichen 95% der DMEK Patienten einen Visus von ≥0,5 und 63% einen Visus von ≥0,8 5 Jahre postoperativ. Die Endothelzelldichte bleibt nach einem initialen Verlust von ca. 40% während der frühen postoperativen Phase erfreulicherweise bis 5 Jahre postoperativ konstant. Die zentrale Hornhautdicke erreicht ihren geringsten Wert 3 Monate postoperativ gefolgt von einer leichten, nicht signifikanten Zunahme der Hornhautdicke im weiteren Verlauf. Die Inzidenz einer Transplantatreaktion lag bei 1%, die eines Transplantatversagens bei 4%. Unsere Daten bestätigen, dass die DMEK Operation auch im Langzeitverlauf ihre exzellenten Ergebnisse beibehält mit einer sehr hohen Überlebensrate.