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6. Alterstraumatologie Kongress 2024

18.06. - 19.06.2024, Essen

Fettatrophie des Gesäßmuskels: Ein unabhängiger Risikofaktor für operative Behandlung bei älteren Patienten mit Typ-III-Insuffizienzfrakturen des Beckens

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christoph Linhart - MUM – Muskuloskelettales Universitätszentrum München, LMU Klinikum, München, Deutschland
  • Dirk Mehrens - Department of Radiology, University Hospital, LMU Munich, München, Deutschland
  • Luca M. Gellert - MUM – Muskuloskelettales Universitätszentrum München, LMU Klinikum, München, Deutschland
  • Christian Ehrnthaller - MUM – Muskuloskelettales Universitätszentrum München, LMU Klinikum, München, Deutschland
  • Johannes Gleich - MUM – Muskuloskelettales Universitätszentrum München, LMU Klinikum, München, Deutschland
  • Christopher Lampert - MUM – Muskuloskelettales Universitätszentrum München, LMU Klinikum, München, Deutschland
  • Maximilian Lerchenberger - MUM – Muskuloskelettales Universitätszentrum München, LMU Klinikum, München, Deutschland
  • Wolfgang Böcker - MUM – Muskuloskelettales Universitätszentrum München, LMU Klinikum, München, Deutschland
  • Carl Neuerburg - MUM – Muskuloskelettales Universitätszentrum München, LMU Klinikum, München, Deutschland
  • Yunjie Zhang - MUM – Muskuloskelettales Universitätszentrum München, LMU Klinikum, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). 6. Alterstraumatologie Kongress 2024. Essen, 18.-19.06.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc13

doi: 10.3205/24altra13, urn:nbn:de:0183-24altra135

Veröffentlicht: 17. Juni 2024

© 2024 Linhart et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Fettatrophie des Gesäßmuskels kann die Beckenstabilität beeinträchtigen und sich negativ auf die Re-Mobilisation der Patienten mit Insuffizienzfraktur des Beckens oder den Fragility Fractures of the Pelvis (FFP) auswirken. Diese Studie hatte zum Ziel, den Zusammenhang zwischen Fettatrophie des Gesäßmuskels und der operativen Indikation bei Patienten mit FFP zu untersuchen.

Methodik: Es wurde eine retrospektive Analyse der Klinikdatenbank durchgeführt: Es konnten 429 Patienten mit FFP (im Alter von älter als 80 Jahren) identifiziert werden. Die Fettatrophie der Muskeln Gluteus maximus, medius und minimus wurde mithilfe eines standardisierten Punktesystems auf Basis von Computertomographiebildern bewertet. Die Mittelwerte der Fettatrophie wurden zwischen den Geschlechtern sowie unter den verschiedenen FFP-Typen verglichen. Logistische Regression wurde verwendet, um den Zusammenhang zwischen der Fettatrophie und der operativen Indikation zu untersuchen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es wurde kein signifikanter Unterschied der Fettatrophie zwischen den Geschlechtern oder zwischen den verschiedenen FFP-Typen festgestellt. Der Schweregrad der Fettatrophie korrelierte nicht mit dem Alter. Die Fettatrophie im Gluteus medius war signifikant ausgeprägter als die im Gluteus maximus, während die stärkste Fettatrophie im Gluteus minimus festgestellt wurde. Bei Patienten, die operiert wurden, war die Fettatrophie signifikant schwerwiegender als bei konservativ behandelten Patienten mit Typ-III-FFP und es wurde mittels logistischer Regression eine unabhängige Korrelation zur chirurgischen Indikation festgestellt. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Fettatrophie ein unabhängiger Faktor für die operative Behandlung bei Patienten mit Typ-III-FFP ist. Neben der Betrachtung des Frakturmusters kann die weitere Bewertung der Fettatrophie ein praktikabler Parameter für die Entscheidungsfindung bezüglich der konservativen oder operativen Behandlung von Typ-III-FFP sein.