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5. Alterstraumatologiekongress 2022

01.06. - 02.06.2022, München

Die operative Versorgung von periprothetischen, proximalen Femurfrakturen mittels einer umgedrehten, kontralateralen LISS-Platte im geriatrischen Patientenkollektiv

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Marc Schmid - Stadtspital Zürich Waid, Zürich, Schweiz
  • Method Kabelitz - Stadtspital Zürich Waid, Zürich, Schweiz
  • Kirusigan Pavotbawan - Stadtspital Zürich Waid, Zürich, Schweiz
  • Caroline Pavotbawan - Stadtspital Zürich Waid, Zürich, Schweiz
  • Michael Dietrich - Stadtspital Zürich Waid, Zürich, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). 5. Alterstraumatologiekongress 2022. München, 01.-02.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc59

doi: 10.3205/22altra59, urn:nbn:de:0183-22altra590

Veröffentlicht: 24. Juni 2022

© 2022 Schmid et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Aufgrund der demographischen Entwicklung und zunehmender Aktivität älterer Menschen kommt es zu einer Zunahme der Zahl an implantierten Hüftendoprothesen und somit deren Komplikationen wie der periprothetischen Femurfraktur.

In unserer Klinik wird die operative Versorgung von periprothetischen Femurfrakturen im osteoporotischen Knochen bei geriatrischen Patienten mit einer Plattenosteosynthese mittels umgedrehter, kontralateraler, distaler Femur LISS®-Platte (Synthes®) durchgeführt.

Das Ziel dieser Arbeit war die retrospektive Analyse des klinisch-radiologischen Outcome in Bezug auf die operative Versorgung proximaler periprothetischer Femurfrakturen mittels umgekehrter, kontralateraler LISS-Platte in geriatrischen Patienten.

Methodik: Retrospektive Analyse vorhandener Klinik-Berichte sowie der direkt postoperativen und Verlaufsröntgen von Patienten ab dem 65. Lebensjahr, welche bei einer periprothetischen, proximalen Femurfraktur, mit einer LISS®-Platte (Synthes®) (reversed, von kontralateral) an unserer Klinik versorgt wurden.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im Zeitraum von 9/2013 bis 12/2021 operierten wir insgesamt 88 meist polymorbide Patienten (Durchschnittsalter: 87 Jahre, 67–103). Dabei überwog der Anteil an Frauen (n = 61, 69%). Bei den Frakturtypen nach Vancouver handelte es sich um Typ A (1; 1%), Typ B1 (20; 23%), Typ B2 (45; 51%), Typ B3 (22, XX%) und um Typ C (2; 2%). Fast ausschliesslich lag ein dokumentiertes Niedrig-Energie Trauma vor. Größtenteils (65;74%) wurden die Frakturen innerhalb von 48 Stunden, davon 31 (35%) innerhalb von 24 Stunden, posttraumatisch versorgt. Bei neun Patienten (10%) konnte der Zeitpunkt der Prothesenimplantation nicht herausgefunden werden. Bei dem Rest betrug die durchschnittliche Zeit zwischen Prothesenimplantation und periprothetischer Fraktur 8 Jahre (0–27). Dabei erlitten die Fraktur 24 Patienten (27%) in den ersten zwei Jahren nach Implantation.

46 (53%) der Patienten sind nach durchschnittlich 531 (3–1993) Tagen postoperativ verstorben.

Die häufigste Komplikation war die postoperative Anämie, welche zum Teil auch transfusionsbedürftig war. Fast alle Patienten konnten postoperativ gut mobilisiert werden und in ihr gewohntes Umfeld entlassen werden.

Unsere Erfahrungen in der Versorgung periprothetischer Femurfrakturen mittels umgedrehter, kontralateralen LISS®-Platte in einem geriatrischen Patientengut, zeigen ein respektabler Outcome bezüglich der postoperativen Mobilisation und der Patientenzufriedenheit trotz einer zu erwartenden hohen Mortalität.