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5. Alterstraumatologiekongress 2022

01.06. - 02.06.2022, München

Biomechanischer Vergleich von Refixationen bei osteoporotischen Frakturen des Trochanter minor am Kadaver: Schraube vs. Cerclage

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christoph Linhart - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (MUM), LMU München, München, Deutschland
  • Manuel Kistler - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (MUM), LMU München, München, Deutschland
  • Rouven Neudeck - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (MUM), LMU München, München, Deutschland
  • Matthias Kassube - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (MUM), LMU München, München, Deutschland
  • Matthias Woiczinski - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (MUM), LMU München, München, Deutschland
  • Wolfgang Böcker - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (MUM), LMU München, München, Deutschland
  • Christian Ehrnthaller - Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (MUM), LMU München, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). 5. Alterstraumatologiekongress 2022. München, 01.-02.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc58

doi: 10.3205/22altra58, urn:nbn:de:0183-22altra587

Veröffentlicht: 24. Juni 2022

© 2022 Linhart et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Osteoporose bedingte Frakturen des proximalen Femurs bei denen auch der Trochanter minor betroffen ist, nehmen aufgrund des demographischen Wandels weiterhin zu. Auch wenn einige Autoren die zusätzliche Fixierung des Trochanter minor Fragments empfehlen, wird dies im klinischen Alltag nicht konsequent durchgeführt.

Ziel dieser Studie war die Untersuchung der biomechanischen Stabilität von zwei verschiedenen Fixationsmethoden (Cerclage vs. Schraube) zur Refixation eines Trochanter minor Fragments bei isolierten Trochanter minor Frakturen und Implantation einer dynamischen Hüftschraube (DHS).

Methodik: Dafür wurden Kunstknochen (n = 14) und Humanknochen (n = 16) mit einer dynamischen Hüftschraube versorgt und das Trochanter minor Fragment entweder mit einer Cerclage oder mit einer Schraube durch die DHS reponiert bei isolierten Trochanter minor Frakturen. Anschließend wurde in einer Universalprüfmaschine der simulierte M. Iliopsoas mit 10 N vorbelastet und bis zu einem Kraftverlust von 70 % oder Dislokation des Fragments getestet. Zur Bewertung der biomechanischen Stabilität wurde neben den Auszugskräften des Fragments zudem die Oberflächendehnung mit einem optischen Messsystem aufgezeichnet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Auszugskraft zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen der Refixierung mit einer direkten Schraube oder einer Cerclage sowohl bei den Kunstknochen (p = 0,069), als auch bei den Humanpräparaten (p = 0,454). Die absoluten Werte zeigten höhere Abrisskräfte mit einer direkten Schraubenfixierung (664,61 N) als mit einer Cerclage (438,24 N). Auch die Oberflächenspannung zeigte keine signifikanten Unterschiede sowohl am Kunstknochen (p = 0,344), als auch am Humanpräparat (p = 0,137). Am Humanpräparat mit direkter Schraubenfixierung war die Spannungsverteilung geringer als mit den Cerclage behandelten Präparaten. Bei künstlichen Knochen wurde ein gegenteiliger Effekt festgestellt.

Schlussfolgernd wird aufgrund der gleichen Stabilität zwischen den beiden Versorgungsarten die Platzierung einer Schraube in das Trochanter minor Fragment bei Trochanter minor Abrissfrakturen unter Verwendung einer dynamischen Hüftschraube befürwortet.