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Das Loguch Delir als Maßnahme einer sicheren Delirprävention
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Veröffentlicht: | 24. Juni 2022 |
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Text
Fragestellung: Welche Möglichkeiten der Delirprävention sind unter Bedingungen der Pandemie sowie in strukturarmen, ländlichen Gebieten von Relevanz und wie könnten sie unter Inanspruchnahme digitaler Kommunikationstechniken genutzt werden?
Methodik: Das Logbuch Delir als Maßnahme einer sicheren Delirprävention
Empirische Erfahrungen sowie viele Publikationen belegen, dass eine frühzeitige Delirerkennung und die frühzeitige Einleitung diesbezüglicher Interventionsstrategien vitale Gefährdungen reduzieren, Behandlungskomplikationen vermeiden sowie Fehlverordnungen verhindern, wodurch bessere Behandlungsergebnisse insbesondere bei Alterspatienten nach operativen Eingriffen erreicht werden können und eine schnellere Reorientierung mit der hiermit verbundenen häuslichen Reintegration ermöglicht wird.
Im Hinblick auf eine Verbesserung der Delirprävention und Delirbehandlung an den Sektorenschnittstellen besteht die Notwendigkeit einer nachhaltigen Schulung aller am Behandlungsprozess beteiligten Berufsgruppen sowie die Notwendigkeit eines psychoedukativen Schulungsprogramms für Angehörige von Menschen mit Demenz/Delir.
Bedingt durch die Pandemie, die keine Präsenzschulung erlaubte, sowie nach intensiver Beschäftigung mit dem Thema und unter Berücksichtigung der ländlichen Strukturen im Einzugsgebiet unseres Klinikums wuchs die Überlegung, die Effizienz der Vernetzung mittels einer sogenannten Landingpage zu optimieren. Der Vorteil dieser Landingpage ist die schnellerer Zugriffsmöglichkeit aller Projektteilnehmer, wodurch insbesondere an den Schnittstellen ambulante / stationäre Versorgungsstrukturen ein schneller Informationsaustausch möglich wird. Hierdurch können wiederum Versorgungsvoraussetzungen verbessert, Pflegende zielgerichtet entlastet und Behandlungserfolge in den Alltag transformiert werden.
Zur Verbesserung des Informationsaustausches an den Sektorenschnittstellen wurde auf der Grundlage des "Logbuches Demenz" mit Einverständnis der Deutschen Alzheimergesellschaft ein "Logbuch Delir" erarbeitet zur internetbasierten Anwendung, die für alle Interessierten zu jedem Zeitpunkt zur Verfügung steht.
Die Landingpage dient dabei zur Aufklärung und Informationsvermittlung. Zudem stehen Kontaktdaten zur Verfügung, um weitere Fragen zu klären. Die Landingpage ermöglicht darüber hinaus einen allzeitigen Zugriff als erste Kontaktmöglichkeit, sie ist so aufgebaut, dass in keiner Weise die Anwendung zur Datenspeicherung oder Datenauswertung genutzt werden kann.
Zur nachhaltigen Nutzung sind regelmäßige Schulungsangebote rund um das Thema Delir, die sich an alle Projektteilnehmer richten, von Relevanz.
Dr. med. Hanxleden
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das Logbuch Delir, das analog und digital genutzt werden kann, bietet eine zielführende Maßnahme der schnellen Kommunikation und Informationsweitergabe. Voraussetzung ist eine Schulung aller Schnittstellenbeteiligten, die ebenfalls analog und digital durchgeführt werden kann.