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5. Alterstraumatologiekongress 2022

01.06. - 02.06.2022, München

Alterstraumatologisches Zentrum – Organisation und Zertifizierung einer neuen Abteilung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Jörg Beardi - Orthopädie und Unfallchirurgie, Herz Jesu Krankenhaus Fulda, Fulda, Deutschland
  • Sandra Beardi - Orthopädie und Unfallchirurgie, Herz Jesu Krankenhaus Fulda, Fulda, Deutschland
  • Martin Klek - Abteilung für Geriatrie, Herz Jesu Krankenhaus Fulda, Fulda, Deutschland
  • Dirk Hoffmann - Abteilung für Geriatrie, Herz Jesu Krankenhaus Fulda, Fulda, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). 5. Alterstraumatologiekongress 2022. München, 01.-02.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc41

doi: 10.3205/22altra41, urn:nbn:de:0183-22altra411

Veröffentlicht: 24. Juni 2022

© 2022 Beardi et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Bei der Zusammenarbeit der Geriatrie und der Traumatologie gibt es bis zur vollständigen zertifizierbaren Einheit eines Alterstraumatologiezentrums viele Schritte zu diskutieren. Wir stellten uns hauptsächlich die Frage der idealen Form des Zentrums, da wir die Möglichkeit der Entstehung einer eigenen Station und somit gemeinsamen Funktionseinheit in unserem Krankenhaus hatten. Wäre eine eigene Station mit gemeinsamen Personal die für uns bessere Lösung versus einer spezialisierten traumatologischen und einer geriatrischen Station im jeweils beratenden Verbund, welches die bis dato in unserem Hause praktizierte Organisationsform war.

Methodik: Wir begannen im Jahr 2016 mit meinem Beginn als Chefarzt der Unfallchirurgie die groben Planungen für eine Zusammenarbeit zum Aufbau eines alterstraumatologischen Zentrums. Als Team wurde neben meinem geriatrischen Chefarztkollegen ein geriatrischer Oberarzt und eine unfallchirurgische Oberärztin festgelegt. Zudem erhielten wir planerische Unterstützung in Fragen der Zertifizierung durch unsere Qualitätsbeauftragte. Wir erarbeiteten die geforderten SOP's für die Indexverletzungen und montierten die Vorverweildauer der Patienten und Patientinnen im Vergleich zu den Jahren vor Beginn der engen Zusammenarbeit. Hierbei zeigte sich dann, dass es trotz der engen Zusammenarbeit nicht zu einer deutlichen Senkung der Vorverweildauern kam. Wir untersuchten die Gründe in Rahmen eines PDCA Zyklus und führten regelmäßige Projektsitzungen des o.g. Teams durch. Diese wurde wenn notwendig durch die OP-Pflege, Anästhesie, Innere Medizin, Leitung der Notaufnahme und Teile der Geschäftsführung erweitert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Aufgrund der von uns durchgeführten Fehleranalysen konnten wir mehrer Hauptprobleme darstellen. Dies war zum einen die problematische Einschätzung bei Aufnahme, ob es sich um einen Patienten oder Patientin für die Alterstraumtologie handelt. Des Weiteren zeigten sich aber auch die zeitliche Präsenz des Geriaters auf der unfallchirurgischen Station und die des Unfallchirurgen auf der geriatrischen Station als problematisch und als Verzögerungsfaktor. Durch die verbesserte Anwesenheit der jeweiligen Fachabteilung konnten die Vorverweildauern im Jahr 2019 und 2020 schon gesenkt werden, waren aber mit im Schnitt einer Woche immer noch zu lang. Wir konnten dann mit dem Ausbau unseres Krankenhauses um eine Station dann eine eigene alterstraumatologische Station mit gemeinsamem Personal und dauerhafter Präsenz eine Geriaters und einer Unfallchirurgin aufbauen. DDie Vorverweildauern konnten bei gleichbleibenden Qualitätskennzahlen, wie Verbesserung des Barthel, timid up and go und Tinetti Tests auf fast 0 gesenkt werden. Einzelne Ausreißer bestehen noch bei initial zu gut eingeschätzten Patienten und Patientinnen. Wie propagieren somit den Aufbau einer eigenen Einheit bestehend aus speziell geschulten Personal und dauerhafter Betreuung beider Fachrichtungen als für unser Haus beste Lösung.