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5. Alterstraumatologiekongress 2022

01.06. - 02.06.2022, München

Qualitative Analyse von Versorgungsprozessen alterstraumatologischer Zentren in Deutschland

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Patrick Roigk - Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart, Deutschland
  • Clemens Becker - Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart, Deutschland
  • Gisela Büchele - Universität Ulm , Institut für Epidemiologie und Med. Biometrie , Ulm, Deutschland
  • Dietrich Rothenbacher - Universität Ulm , Institut für Epidemiologie und Med. Biometrie , Ulm, Deutschland
  • Kilian Rapp - Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). 5. Alterstraumatologiekongress 2022. München, 01.-02.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc39

doi: 10.3205/22altra39, urn:nbn:de:0183-22altra398

Veröffentlicht: 24. Juni 2022

© 2022 Roigk et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: In Deutschland wurden verschiedene Modelle des unfallchirurgisch-geriatrischen Co-Managements in zertifizierten Alterstraumatologischen Zentren (ATZ) implementiert. Unklar ist jedoch, in welcher Form und welchem Ausmaß die Modelle umgesetzt werden und welche Stärken und Schwächen die Modelle aufweisen. Im Rahmen des Projekts „Evaluation des unfallchirurgisch-geriatrischen Co-Managements bei alterstraumatologischen Frakturen älterer Patientinnen und Patienten – EvaCoM“, soll unter anderem der Frage nachgegangen werden, inwieweit sich die Kooperation und damit die Qualität der PatientInnenversorgung in den ATZ durch die Zertifizierung verändert hat und inwieweit sich die Modelle bei der Versorgung der PatientInnen unterscheiden. Eine weitere Frage ist, an welchen Stellen, ob strukturell oder im Ablauf, weiteres Verbesserungspotential bei der in Deutschland noch jungen Versorgungsform besteht.

Methodik: Die Fragstellungen wurden anhand eines qualitativen Forschungsansatzes bearbeitet. Es wurden leitfadengestützte Fokusgruppeninterviews geplant und mit Mitgliedern multiprofessioneller Teams aus unterschiedlichen ATZ geführt. Eine weitere Fokusgruppe wurde mit SystemauditorInnen geführt. Die Fokusgruppeninterviews wurden per Videokonferenztool oder Diktiergerät aufgezeichnet. Das Material wurde vollständig transkribiert. Die Auswertung des Materials erfolgt inhaltsanalytisch. Dabei wird interpretativ-reduktiv vorgegangen. Zudem wurden die Charakteristika der ATZ, in denen die Teilnehmenden beschäftigt waren, über einen Fragebogen erhoben.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es wurden vier Fokusgruppen mit insgesamt 16 Teilnehmenden von ATZ aus Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Die Fokusgruppe mit SystemauditorInnen diente unter anderem der Validierung der Inhalte aus den Fokusgruppen mit Mitgliedern der ATZ. Die konkreten Ergebnisse werden bis zum 5. Kongress Alterstraumatologie in München zur Verfügung stehen. Sie geben einen qualitativen Überblick über die Umsetzung der unterschiedlichen Modelle des unfallchirurgisch-geriatrischen Co-Managements und über deren Stärken und Schwächen in der täglich gelebten Versorgungsroutine.

Schlussfolgerung: Der gewählte Ansatz hilft, einen tieferen Einblick in Strukturen und Prozesse von zertifizierten Alterstraumatologischen Zentren zu erlangen. Die Ergebnisse können dazu dienen, Prozesse in den ATZ zu reflektieren und Herausforderungen, die sich im Versorgungsalltag ergeben, mit entsprechenden Maßnahmen zu begegnen.