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Korrelation der Sterblichkeit alterstraumatologisch behandelter Patienten mit relevanten Funktions- und sozioökonomischen Parametern.
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Veröffentlicht: | 24. Juni 2022 |
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Fragestellung: Mehrere geriatrische Scores und Parameter werden im geriatrischen Screening des alterstraumatologischen Patienten erhoben. Neben anderen zählen dazu Mobilität, Aktivitäten des täglichen Lebens, Nebenerkrankungen, Wohnsituation und Pflegebedürftigkeit. Im Rahmen einer 2-Jahres-Nachverfolgung wurde auf einer alterstraumatologischen Station mit geriatrisch-unfallchirurgischem Co-Management der prädiktive Wert typischer geriatrischer ‚Assessment’-Parameter evaluiert.
Methodik: Alle Patienten einer alterstraumatologischen Station wurden von Februar 2014 bis Januar 2015 frakturunabhängig prospektiv eigeschlossen, hierbei wurden Alter, Geschlecht, Parker-Mobility-Score (PMS), Barthel-Index (BI), Charlson-Komorbiditätsindex (CCI), Demenz, Depression, Sarkopenie, Sturzneigung, Aufenthaltsdauer, Pflegestufe und Wohnsituation erfasst . Nach zwei Jahren wurden die Sterberaten der Patienten erhoben. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Cox-Regression um univariate- und multivariate Einflüsse der Parameter auf die Sterblichkeit zu überprüfen
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt konnte die Nachverfolgung bei 661 Patienten erfolgen. In den univariaten Analysen konnte eine inverse lineare Korrelation von PMS und BI zur Mortalität und eine lineare Korrelation des CCI mit der Sterblichkeit nachgewiesen werden. Eine höhere Sterblichkeit konnte auch für die Faktoren Alter, Demenz, Sarkopenie, Sturzneigung, pflegeunterstützter Wohnsituation und höherer Pflegestufe gefunden werden. In der multivariaten Analyse der genannten Parameter verblieben als signifikante Einflussfaktoren der PMS (HR: 1,81; 95%CI: 1,373–2,397), niedrigerer Barthel-Index (HR: 1,64; 95%CI: 1,180–2,290) und höheres Alter (HR: 1,04; 95%CI: 1,004–1,067, pro Jahr).
Die Ergebnisse unterstützen die prognostische Wichtigkeit der vorbestehenden Mobilität und der Selbstversorgungsfähigkeit für das Überleben alterstraumatologischer Patienten.