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5. Alterstraumatologiekongress 2022

01.06. - 02.06.2022, München

Wie wirkt sich die Therapie thorakolumbaler Wirbelkörperfrakturen auf das Überleben geriatrischer Patienten aus?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Andreas Wiedl - Universitätsklinikum Augsburg, Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie, Plastische und Handchirurgie, Augsburg, Deutschland
  • Stefan Förch - Universitätsklinikum Augsburg, Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie, Plastische und Handchirurgie, Augsburg, Deutschland
  • Annabel Fenwick - Universitätsklinikum Augsburg, Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie, Plastische und Handchirurgie, Augsburg, Deutschland
  • Edgar Mayr - Universitätsklinikum Augsburg, Abteilung für Unfallchirurgie, Orthopädie, Plastische und Handchirurgie, Augsburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). 5. Alterstraumatologiekongress 2022. München, 01.-02.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc20

doi: 10.3205/22altra20, urn:nbn:de:0183-22altra208

Veröffentlicht: 24. Juni 2022

© 2022 Wiedl et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die optimale Behandlung osteoporotischer Wirbelkörperfrakturen ist Thema wissenschaftlicher Untersuchungen. Zusammenhänge der Therapie (operativ oder konservativ) mit der Überlebenswahrscheinlichkeit sind beschrieben.

So wurden nach Wirbelkörperaugmentationen geringere Mortalitäten als nach konservativer Therapie beobachtet. Ob ein Zusammenhang zwischen operativer Therapie thorakolumbaler Wirbelkörperfrakturen mit verbessertem Überleben besteht, soll im eigenen alterstraumatologischen Patientenkollektiv überprüft werden.

Methodik: Es erfolgte die Erfassung aller Patienten die mit einer osteoporotischen Wirbelkörperfraktur vom 01.02.2014 bis 31.01.2015 auf einer alterstraumatologischen Station behandelt wurden. Im Rahmen einer 2-Jahres-Nachverfolgung wurden diese auf die assoziierte Sterblichkeit untersucht, wobei insbesondere der Einfluss der Therapie untersucht wurde.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt konnten 74 Patienten (Rücklauf 74%) mit einem durchschnittlichen Alter von 83,2 Jahren eingeschlossen werden. In 40 Fällen erfolgte die konservative Therapie und in 34 Fällen die operative. Die gesamte 1- und 2-Jahres-Mortalität betrug 29,7%, bzw. 35,1%. Im Vergleich der Therapiearme zeigten sich analog dazu nach operativer Versorgung Sterblichkeiten von 20,6%, bzw. 23,5%, für die operative Therapie von 37,5% bzw. 45% (p=0,113, bzw. 0,086, Chi-Quadrat-Test). Die um Störfaktoren bereinigte Hazard-Ratio betrug 2,0 (95%-KI: 0,686-6,100).

Auch wenn möglicherweise wegen der eher geringen Fallzahl kein signifikantes Ergebnis nachgewiesen werden konnte, zeigen die Analysen eine deutliche positive Korrelation des Überlebens mit dem operativen Vorgehen. Diese Beobachtung wird von internationalen Studien gestützt. Weiterführende Arbeiten lassen vermuten, dass die Reduktion der Kyphosierung durch die Operation einen wichtigen kausalen Zusammenhang darstellen könnte.